Es ist keine Neu-Entdeckung, sondern die Korrektur eines Benennungs- oder Bestimmungs-Fehlers oder was auch immer:
Die in der Schweiz Viola cucullata genannten Veilchen heissen nicht cucullata, sondern Viola sororia.
Viola cucullata gibts auch, aber das ist eine andere Art, die zumindest aktuell in der CH nicht nachgewiesen ist.
Die allermeisten Funde von Viola sororia in der Schweiz stammen aus dem Tessin und aus dem südlichen Bündnerland.
Die Publikation zu Viola sororia in der CH:
Jousson, A. et al. 2024: Disentangling the identity of the only naturalized alien Viola (Violaceae) species in Switzerland. Bollettino della Società ticinese di scienze naturali, 112: 37–45
infoflora.ch (pdf)
Zu möglichen deutschen Namen: Viola sororia wird
- in der Florenliste von Deutschland (Stand: Version 15, April 2025) „Pfingst-Veilchen“ genannt.
- in der Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein, Südtirol (2008) als „Amerika-Veilchen“ aufgeführt (in Klammern mit Anführungs- und Schlusszeichen die Angabe „V. cucullata“).
Dass Viola cucullata was anderes ist, erwähnt nicht nur die Exkursionsflora für Österreich (2008), sondern steht u.a. auch in "An updated checklist of the vascular flora alien to Italy", 2018: «Note: Past records of Viola cucullata should be likely attributed to V. sororia».
flore.unifi.it
Und dass eine vermeintliche Viola cucullata-Population eigentlich Viola sororia heissen sollte, ist nicht mir aufgefallen, sondern der iNaturalist-Community im Jahr 2016. Dies die Diskussion dazu: https://www.inaturalist.org/observations/3022600
Infos zur Art und Fotos einer Berner Viola sororia-Population (die sich tapfer neben Abfallkontainer und gebündeltem Altpapier schlägt), im Wiki.
1 Antworten
Ich kenne Viola soraria in den Sorten ‘Albiflora’ und 'Freckles'. Beide Sorten sind in Staudengärtnereien häufig zu finden (unter dem deutschen Namen Pfingstveilchen). Da sie echt fallen, werden sie aus Samen vermehrt und verwildern in Gärten auch. Ihre Samen werden wohl auch von Ameisen verbreitet.