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Aussergewöhnlich fette Phyteuma hemisphaericum oder etwas anderes?

Cortusa
Cortusa 23.10.2023

Das Botanikerleben ist einfach wenn man im Unterengadin eine kugelige Phyteuma mit grasartigen Blättern trifft: P. hemisphaericum, alles andere gibt es nicht.

Der Frieden war dahin als ich über die da gestolpert bin (siehe Fotos): 

Viel zu lange Blätter (und auch viel zu viele), sind bei P. hemisphaericum gemäss Bestimmungsschlüssel 4-6cm lang, bei meinem Exemplar über 20 cm

Hüllblätter: 2 Stück passen zu P. hedraianthifolium (sehr lang, 2 mal so lang wie der Blütenkopf), 2 eher zu P. hemisphaericum, siehe Fotos vom Herbarbeleg

Auch wenn es in keinem Bestimmungsschlüssel steht: Mein Exemplar hat viel „fettere“ Blütenköpfe mit dickeren und zahlreicheren Einzelblüten als sonst bei P. hemisphaericum üblich.

Einfach eine von einem Steinbock gut gedüngte und deshalb sehr üppige P. hemisphaericum oder doch P. hedraianthifolium?

Fundort: Oberes Val Fenga (bei paar km südlich der Heidelberger Hütte), 2600m. Gestein: Moränenchaos, für alle etwas dabei, Kalk und Silikat bunt gemischt. 

Funddatum: schon am 12.August, ist untergegangen.

Das Argument „gibt es hier nicht“ zieht nicht immer. Ich habe einen Monat vorher im gleichen Habitat und gleicher Höhe in 300m Entfernung eine Dactylorhiza sambucina  gefunden. Die gehört da noch viel weniger hin. Aber wenigstens die ist unverwechselbar. 

(Cortusa)
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