• Forum
  • Interessante Funde

Dryopteris affinis - immer spannend

FreigJens 06.10.2022

Hallo,

nun gebe ich den Text zum zweiten Mal ein. Das ist etwas mühsam, und ich habe den Verdacht, dass die angehängten Bilder ein zu großes Datenvolumen haben und mein Posting einfach ohne Meldung im Nix verschwindet. Deswegen jetzt portiönchenweise, getrennt von Text und Bild.

Am Wochenende war ich in den Voralpen (hier im Allgäu bei Immenstadt) unterwegs, um nach Dryopteris affinis im weiten Sinne zu suchen. das ist ja immer spannend, welche Taxa man so antrifft und so war ich dann doch erstaunt, neben vielen Dry. borreri var. robusta auch die var. borreri zu finden, weiter D. cambrensis subsp. insubrica in 5 großen Pflanzen, immer wieder D. pseudodisjuncta, dann auch D. affinis subsp. punctata und diese Pflanze hier (siehe nachfolgende Abbildungen), die überhaupt gar nicht in irgendeine der beschriebenen und unbeschriebenen Taxa eingeordnet werden kann. Ich stelle sie kurz vor.

o Der blaue Fleck, also die dunkle Färbung des Fiederstiels ist Affinis-typisch ausgebildet.

o Auch die Sporen sind ganz wie es bei Affinis so normal ist : Hier ca. ⅔ gute Sporen, also rundlich-ovale Formen und etwa ⅓ fehlgebildete Sporen mit dysmorphen, kleinen Sporenfragmenten (sind ja eigentlich keine Fragmente im Sinne von Bruchstücken).

o Soweit so gut. Nur dass es jetzt Anfang Oktober nach einen so heissen Sommer die Pflanze noch voll sporenreif ist, das ist schon sehr außergewöhnlich. Alle Nachbarpflanzen waren völlig abgesport und es war auch kein Nachtriebswedel. 

o Dann die Spreuschuppen: Sehr dunkel braun gefärbt, lang und schmal, vom Blattstiel bis weit hinauf in die Blattspindel. So mancher Dryopteris affinis subsp. punctata könnte sich ein Beispiel nehmen. Sogar die Schuppen auf der Fiederspindel sind noch ganz schön dunkel.

o Die Sekundärfiedern (Fiederchen) sind sehr stark gezähnt, ganz so wie es bei D. filix-mas oft zu finden ist. Und im Zusammenhang mit der starken Zähnung sind auch die fiederspindelnahen Lücken (Stiefel ;o) so stark ausgeprägt, dass auch D. lacunosa blass wird.

o Und zu guter Letzt die Schleier: Sehr groß und ledrig, sie reißen nicht und schrumpfen auch nicht. D. affinis subsp. punctata macht das ähnlich.

o ach ja, und die D… punctata typischen rundlichen Vertiefungen auf der Fiederchenoberseite ("Grüeblis") hat diese Pflanze nicht ansatzweise.

o Auch die untersten Fiedern sind völlig unspektakulär und könnten in ihren Unscheinbarkeit jedem D. borreri genügen. 

Ich habe so eine Pflanze jedenfalls noch nie gesehen, nur leider war es eine Einzelpflanze, groß und gut gewachsen zwar, aber eben die vorerst einzige. - Vielleicht lässt sich ja noch eine weitere finden, denn der Wald ist groß.

2 Antworten

und nun die Bilder in 2 Serien

(FreigJens)
(FreigJens)
(FreigJens)
(FreigJens)

2. Teil Bilder

(FreigJens)
(FreigJens)
(FreigJens)
(FreigJens)