Einen coolen Fund konnte ich vergangene Woche auf einer artenreichen Weide bei Ausserberg VS machen, nämlich den Flockenblumen-Würger (Orobanche elatior) auf eben der Skabiosen-Flockenblume. Neben dem Ginster-Würger bislang der stattlichste Vertreter der Gattung, den ich antreffen durfte. Habe diese Art erst einmal vor vielen Jahren bei Lantsch/Lenz gesehen, wo sie aber dieses Jahr leider nicht auffindbar war….
3 Antworten
Wir haben uns heute auch mit der Bestimmung eines Würgers versucht und sind beim Laserkraut-Würger gelandet. Orobanche laserpitii-sileris.
Allerdings war er auf Laserpitium halleri. Gehr das auch?
Oberhalb von Gletsch VS auf knapp 1900 m.
Nachtrag: Mit den Angaben von Muriel (siehe Antworten unten) ist es klar: Es handelt sich um Orobanche beauverdii.
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AntwortenWow, wunderschöne Funde und tolle Fotos, herzlichen Dank @Jonas und Moritz!
Ich kann nur mit Literatur weiterhelfen, bei meinen eigenen Beobachtungen von Orobanche laserpitii-sileris war die Wirtspflanze immer Laserpitium siler. Und auf Laserpitium halleri ist mir noch kein Orobanche begegnet.
In der "Illustrierten Flora von Mitteleuropa" (Band VI, Teil 1, 1975; Seite 497) steht konkret bei Orobanche laserpitii-sileris:
"Vorkommen. Sehr selten von der Bergstufe bis in die Krummholzstufe in sonnigen Gras- und Staudenhalden kalkhaltiger Böden auf Laserpitium siler (= Siler montanum), manchmal auch auf Laserpitium latifolium".
Laserpitium halleri besiedelt saure Böden… aber vielleicht ist das dem Würger egal?
Eine spannende Spur könnte die "Annotated Checklist of Host Plants of Orobanchaceae" liefern:
“Laserpitium halleri Crantz [= Laserpitium panax Gouan]: Orobanche beauverdii Uhlich & Rätzel (2021) [Italy and Switzerland (Uhlich & Rätzel 2021: 73)] [only on Laserpitium species]”
Sánchez Pedraja, Ó., Moreno Moral, G., Carlón, L., Piwowarczyk, R., Laínz, M. & Schneeweiss, G.M. 2016 [continuously updated]. Index of Orobanchaceae. http://www.farmalierganes.com/Otrospdf/publica/Orobanchaceae%20Index.htm . Liérganes, Cantabria, Spain. ISSN: 2386-9666 (accessed, 22 June 2025)
Vielleicht seid ihr, Moritz & Co, über Orobanche beauverdii gestolpert?
Die Literatur zu dieser Art:
Uhlrich, H., Rätzel, S. 2021: Orobanche beauverdii Uhlich & Rätzel, nom. nov. ‒ ein neuer Name für eine bisher übersehene Art aus der Alpenregion. Haussknechtia 15: 56–82
researchgate.net
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AntwortenLiebe Muriel
vielen Dank für deinen Tipp und die verknüpfte Literatur. Du hast recht, Orobranche beauverdii passt viel besser. Ich ändere meine Meldung in Infoflora.
Auch die Angaben in Flora Helvetica: Krone innen und aussen gleichfarbig, Narbe gelb und Staubblätter dicht behaart passen.
Und zudem stammen einige der Meldungen in Uhlrich, H., Rätzel, S. 2021 auch aus Gletsch.
Einfach genial, sie schnell und gut die Hilfe in diese Form ist.
Liebe Grüsse
Moritz