Eigentlich sehe ich da klar Phalaris arundinacea, nur der Standort (Krautsaum im Wald) erstaunt mich … Falsch abgebogen? Bilder 1 bis 4 mit Blitz (Abendspaziergang …)
Unteres Wynental, 520 m ü. M., Waldweg
Phalaris arundinacea?

Thomas Stirnemann 15.06.2025
5 Antworten
Phalaris arundinacea passt sehr gut!
Einmal mehr - Vielen Dank!
Art und Standort passen; das Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) wächst nicht nur in Verlandungszonen, sondern auf unterschiedlichen, nassen, feuchten bis wechselfeuchten Böden aller Art, auch gerne entlang von Waldwegen.
Schilf (Phragmites australis) fällt subito raus, da diese Art einen Haarkranz anstelle eines Blatthäutchens hätte.
Die grösste Verwechslungsgefahr besteht vermutlich mit dem Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) - diese Art hat ebenfalls ein langes Blatthäutchen, breite an Schilf erinnernde Blätter, 1-blütige Ährchen. Die Deckspelze ist aber kurz begrannt, wobei die Granne nicht über die Hüllspelzen hinausragt (Phalaris arundinaceae: ohne Granne) und die Haare am Grund der Blütchen sind doppelt so lang wie die Deckspelze (Phalaris arundinacea: Deckspelze kurz behaart; zusätzliche Haare im Ährchen wegen den beiden unteren, sterilen, verkümmerten, behaarten Blütchen, die aber kürzer als die Deckspelze des fertilen Blütchens sind).
Weitere spannende Unterschiede finden sich in der App iGräser; u.a. auch der Hinweis, wie die Blätter beim Trocknen einrollen (bei Phalaris arundinacea zur Unterseite, bei Calamagrostis epigejos zur Oberseite) und dass das Blatthäutchen bei Phalaris arundinacea auf der Aussenseite sehr kurz flaumig behaart ist (bei Calamagrostis epigejos kahl).
Ein Blick in die App lohnt sich auf alle Fälle :-)
Vielen Dank für die ergänzenden Hinweise zur Art und zur App, die ich vor allem der hervorragenden Bilder und der umfassenden Dokumentation wegen schätze. Mit deinen Hinweisen ist auch das ziemlich abgeblühte Gras, das ich im letzten Spätsommer in ähnlicher Lage mit dem Handy fotografiert habe, als C. epigejos richtig bestimmt … (?)
Bei einem solchen Haarschopf in den Ährchen “ja” zu Calamagrostis. Und da
bleiben noch Calamagrostis epigejos und Calamagrostis pseudophragmites übrig (zumindest wenn ich der Exkursionsflora für Österreich folge).
Es ginge weiter mit der Länge der Hüllspelzen (beide gleich lang oder eine länger als die andere) und der Granne der Deckspelze (auf dem Rücken der Deckspelze oder an der Spitze eingefügt).
Die Hüllspelzen scheinen gleich lang zu sein… aber vielleicht bilde ich mir das ein?
Als educated guess vielleicht ein “Calamagrostis cf. epigejos” - d.h. die Gattung sicher, die Art steht (noch) auf wackeligen Füssen. ("cf." Lateinisch “confer” für “vergleiche”).
Bin sehr froh um weitere kritische Augen auf den Fund resp. die beiden Funde und ggf. Veto und Ergänzungen!