Am Wiesenrand, auf dem Weg zur Dünzenegg (Sigriswil), fielen mir die weissen Blüten auf.
Lässt sich allein mit den Blüten die Art bestimmen? (Ger sylvaticum?)
Weissling oder weisse Art?
Am Wiesenrand, auf dem Weg zur Dünzenegg (Sigriswil), fielen mir die weissen Blüten auf.
Lässt sich allein mit den Blüten die Art bestimmen? (Ger sylvaticum?)
Weissling oder weisse Art?
6 Antworten
Ja, das dürfte ene albino-Form von sylvaticum sein; aufrechte Fruchtstiele sprechen dafür. hatten die Blütenstiele Drüsen? Ich sehe das auf Deinen Bildern nicht. Ich habe so ein Exemplar auch hier im Unterengadin (Gebiet Motta Naluns) gefunden - siehe Fotos
Ich habe die Merkmale nochmals angeschaut; sorry, das mit den aufrechten Fruchtstielen kein gutes Unterscheidungs-Merkmal zu sein. Vielleicht liefern die untersten Nebenblätter noch ein Argument pro sylvaticum, da sie NICHT rotbraun sind . Mir scheint auch die Blattform für sylvaticum zu sprechen.
Tolle Beobachtungen, danke @Markus & Stefanie!
Die aufrechten reifenden Früchte scheinen mir ein gutes Merkmal für den Wald-Storchschabel (Geranium sylvaticum) zu sein - beim ähnlichen Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense) haben die Früchte eine "Durchhänger-Phase" und richten sich anschliessend wieder auf. Unten als Vergleich ein Foto von reifenden, hängenden Früchten des Wiesen-Storchschnabels (Geranium pratense).
Auch die Form der Blattspreite spricht für Geranium sylvaticum: Die Blattspreite ist bis auf ca. 7/10 eingeschnitten und die Zähne der Abschnitte sind relativ breit (ca. 1,5–2-mal so lang wie breit); bei Geranium pratense wäre die Blattspreite tiefer eingeschnitten (bis 8/10 oder 9/10) und die Zähne der Abschnitte sind schmaler (ca. 3-mal so lang wie breit).
Neben den aufrechten resp. zwischendurch nickenden Früchten wäre das Merkmal der am Grund allmählich (Geranium sylvaticum) resp. abrupt (Geranium pratense) verbreiterten Staubfäden natürlich wichtig; aber ohne Auszupfen der Staubfäden finde ich dies schwierig zu beurteilen (sie sehen am Grund immer recht abrupt verbreitert aus).
Fotos von ausgezupften Staubfäden gibts bei beiden Arten im Wiki.
Die einzige, weisslich blühende Storchschnabel-Art, welch in die Quere kommen könnte, scheint mir der Blassblütige Storchschnabel (Geranium rivulare) zu sein (unten ein Foto als Vergleich); seine Blattspreite aber ähnlich wie bei Geranium pratense und der Blütenstiel +- anliegend behaart (nicht abstehend drüsig).
Deshalb ein vorsichtiges "Ja" zu einer weiss(lich)en Form des Wald-Storchschnabels, bin froh um weitere Wortmeldungen und ggf. Ergänzungen!
Liebe Muriel, Danke für diese Ausführungen; mir ging es vor allem darum, bei “meinem” weissblütigen Ex. G. rivulare auszuschliessen (das kam bei meinen statements leider nicht klar rüber, sorry). Anbei noch ein Bild der Blätter von G. sylvaticum (links) und G. sylvaticum (rechts) - die wachsen hier im Unterengadin des öfteren (fast) nebeneinander - meines Erachtens gut unterscheidbar!
und hier noch 2 Bilder von m.E. klaren G. rivulare aus dem Oberengadin (oberh. Samedan)
Und heute auch in Kandersteg (Berner Oberland) habe ich zwei Exemplare gesehen, in einer Wiese zusammen mit anderen eindeutigen Wald-Stochsschnabel Exemplaren mit richtig dunklen Blüten. Es spricht meiner Meinung nach auch hier für eine albino Form von Geranium sylvaticum. Auch Ger. pratense hätte in Frage kommen können, da die Art in einer anderen Wiese vorkommt, aber ich denke, dass die Blätter hier nicht so fein und tief geschnitten sind, wie bei G. pratense.