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Viola ähnlich kitaibeliana

Lorenz Scherler
Lorenz Scherler 11.05.2023

Hallo zäme

Heute habe ich auf dem Flachdach eines Industriegebäudes in Biel Bözingen zufällig eine sehr kleine Viola des Steifmütterchen-Typs entdeckt. Diese erinnert in vielen Teilen an viola kitaibeliana, die ich aus dem Zentralwallis bestens kenne, besonders bezüglich Grösse und Habitus der Blüte. Es gibt aber einige auffällige Unterscheide zu der bekannten Walliser Form. Diese sind:

  • Pflanze höchstens in Teilen schwach behaart, besonders Blätter
  • Pflanze so fein wie die Walliser sp. jedoch statt 6-10 cm eher 10 - 20 com hoch
  • Stängel teilweise verzweigt, es hat aber wie im Wallis auch unverzweigte
  • Obere Blätter des Blütenkelchs teilweise blau, untere teilweise nicht gelblich

Das Substrat ist eine Splittschüttung von ca. 10 cm dicke auf eine Dachpappenbahn. Der Ort ist phasenweise etwas abgeschattet durch Prüfpanele, die jedoch daurend verstellt werden und zeitweise auch fehlen können.

Es hat auch Moose und ein Dickblatt da. Errichtet wurde das Gebäude im Jahr 2000 und es wurde sicher nie eine Art angepflanzt. Die Population meines Fundes umfasst etwa 100 Individuen einzeln und in Grüppchen.

Hinter den Kulissen beschäftigen wir uns gerade mit den Artbeschrieben von Viola tricolor aggr. wozu V. kitabeliania ja auch gehört. In Flora Gallica, Rothmaler und Hess/Landolt wird im Gegensatz zur FH der Narbenkopf als Unterscheidungsmerkmal herangezogen. V.Kitaibeliana soll demnach ohne Lippe am Narbenkopf sein, tricolor und arvensis dagegen schon. Ich habe daher mal versucht den Narbenkopf meines heutigen Fundes freizulegen und zu dokumentieren. Aber Leute…das Ding ist sauklein!! Trotzdem habe ich Fotos davon hingekriegt. dennoch weiss ich nun nicht, ob hier Lippen vorhanden sind…ich meine nur einige Häärchen zu erkennen.

Hat jemand Erfahrung mit den Narbenköpfen des Viola tricolor aggr. und kann uns weiterhelfen?

Wofür haltet Ihr meinen heutigen Fund? Ist es eine kitaibeliana oder eine sub sp. davon?

Warum kommt diese nördlich der Alpen in CH vor, obohl diese bei Infoflora nur im Wallis vorhanden sein sollte.

Eine Gartenform kann ich mir kaum vorstellen, die Dinger sind so unscheinbar, würde mcih wundern, wenn sich jemand sowas in den Garten stellen würde.

Bin gespannt, was Ihr meint dazu!

Herzliche Grüsse

Lorenz

(Lorenz Scherler)
(Lorenz Scherler)
(Lorenz Scherler)
(Lorenz Scherler)
Von oben links im Uhrzeigersinn: obere Stängelblätter, Nebenblätter oben, grundständige Blätter, Blütenköpfe, Blätter etwa 16 - 18 mm lang mit Stiel (Lorenz Scherler)
unbedingt vergrössert betrachten (Lorenz Scherler)
unbedingt vergrössert betrachten (Lorenz Scherler)

1 Antworten

Hoi Lorenz

Für mich sehen sie auf den ersten Blick aus wie V. arvensis, aber vermutlich auch nur, weil ich V. kitaibeliiana nicht kenne. Viola tricolor schliesse ich aus, dafür sind mir die Kronzipfel zu kurz(?). 

Aufgrund der Grösse (vielleicht etwas kleiner und sparriger wegen des fehlenden Nährstoffs?) , der +/- fehlenden Behaarung und der Ortschaft würde ich V. kitaibeliiana ausschliessen. Narbenköpfe kenne ich leider nicht. Bin gespannt, was andere dazu meinen.