Ich sehe da Hypericum tetrapterum (Zahl der Staubblätter, Länge der Kronblätter) - nur die namensgebende Flügelung der Stängelkanten scheint mir wenig ausgeprägt. Geht der Fund trotzdem als H. tetrapterum durch?
Unteres Wynental, Krautsaum am Wegrand, Jungwald, 530 m ü. M.
Hypericum sp.

Thomas Stirnemann 22.07.2025
7 Réponses
Hallo Thomas
Für Hypericum tetrapterum scheint mir der Stängel zu wenig geflügelt. Die angehängten Bilder zeigen eine Beobachtung von Hypericum tetrapterum (Bonaduz, August 2024) zum Vergleich.
Mit den fein zugespitzten Kelchblättern würde ich auf Hypericum ×desetangsii tippen. Könnte das passen?
Ich bin gespannt, wie andere dein Fund einschätzen.
Hallo Simon
Die wenig ausgeprägten Flügel haben mich auch irritiert - danke für die Vergleichsbilder und den Bestimmungsvorschlag. Die Idee mit dem “Gegenlichttest” ist mir erst zu Hause gekommen. Ich warte auch mal ab…
Ich habe leider keine Ahnung… aber der Stängel scheint mir schon etwas stark geflügelt für gewöhnliche perforatum. Darf ich den Link mal im deutschen Nachbarforum einstellen?
Hallo Jonas
Aber sicher!
H. perforatum kommt in der Umgebung vor. Nicht ausschliessen kann ich auch eine Hybridform, da in der Nähe möglicherweise Gartenabfälle deponiert wurden, was die Flora “bereichert” … Wie weit Hypericum Hybride bildet, ist mir nicht bekannt.
https://pflanzenbestimmung.flora-germanica.de/viewtopic.php?p=18847#p18847
Wird dort noch in der Variabilität von H. perforatum abgelegt.
Wie dort geschrieben: Sicher daß es keiner der Hybriden ist, bin ich nicht. Der unten vierkantige Stengel weist auf maculatum-Beteiligung hin. Es fehlen aber die vor gezähnelten Kelchblätter.
H. maculatum und perforatum haben historisch je zwei Unterarten, also theoretisch vier verschiedene Hybriden. Für die aktuelle Nomenklatur möge man in die Flora Germanica Band 1 schauen oder auf worldplants.de.
Ich würd's bei H. perforatum s. l. belassen. Bei uns in der nördlichen Oberrheinebene macht sich kaum jemand die Mühe, das näher aufzuschlüsseln, was auch daran liegt, daß die Merkmale der die Pflanzen hier sehr uneindeutig sind, d. h. es gibt kaum Pflanzen, die zu den Beschreibungen von H. perforatum oder H. x desetangsii richtig passen. (Die allermeisten Pflanzen haben gezähnelte Kelchblätter.)
Vielen Dank allen, die sich mit meiner Anfrage beschäftigt haben.
Ich verwerfe H. tetrapterum und lege den Fund als H. perforatum s. l. / allenfalls H. ×desetangsii ad acta.