Eine Sammlung von Orchideen-Weisslingen, gefunden in den Jahren 2009 - 2016, vor allem im Berner Oberland und im Engadin. Bei der Bestimmung Dactylorhiza majalis bin ich nicht ganz sicher, hat jemand eine Meinung dazu? Fundort ist ein Flachmoor.
Eine Sammlung von Orchideen-Weisslingen, gefunden in den Jahren 2009 - 2016, vor allem im Berner Oberland und im Engadin. Bei der Bestimmung Dactylorhiza majalis bin ich nicht ganz sicher, hat jemand eine Meinung dazu? Fundort ist ein Flachmoor.
5 Réponses
Ganz schöne Bilder! Auch ich sammle gerne solche Weisslinge und kann darum noch eine Anacamptis pyramidalis beisteuern.
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RépondreAuch die ist wunderschön, vielen Dank!
Es gibt bei Orchideen nicht nur albiflora-Formen, sondern viel seltener echte Albinos. Da Orchideen lebenslang in Symbiose mit Mykorrhiza leben, sind solche Pflanzen auch mehrere Jahre überlebensfähig, obwohl die Photosynthese im Grünbereich nicht möglich ist.
Christian Gnägi
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RépondreDanke, Christian, fürs Teilen dieses seltenen Phänomens! Bei Neottia nidus-avis ist noch zu ergänzen, dass diese Art keine Photosynthese betreibt, ganz gleich ob sie nun albinotisch ist oder nicht. Da sie in beiden Fällen kein Chlorophyll besitzt, ist sie ganz auf den Mykorrhiza-Pilz angewiesen, auf dem sie parasitiert und der sie nicht nur mit Wasser und Nährsalzen (wie bei anderen Orchideen), sondern auch mit Assimilaten (Zucker) versorgt, die dieser Pilz von “seinem” Baum (z.B. der Buche) bezieht. Es liegt also eine sog. Myko-Heterotrophie vor oder anders gesagt: Neottia nidus-avis ist ein Vollschmarotzer (wie auch der Widerbart oder die Fichtenspargel).
Hier kann auch der Begriff Epiparasitismus erwähnt werden, der für die durch Mykorrhiza-Pilze vermittelte Beziehung einer myko-heterotrophen Pflanze zu den sie umgebenden Waldbäumen steht. Es handelt sich also um eine dreiteilige Symbiose aus einem parasitären Partner, einem vermittelnden Partner und einem abschliessenden Wirtspartner.
Der in der Flora Helvetica bei Neottia nidus-avis genannte Begriff Saprophyt für diese Ernährungsweise ist nach neueren Erkenntnissen sachlich nicht korrekt, denn sie kann nicht wie echte Saprophyten organisches Material zersetzen und sich davon ernähren.
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RépondreIch bin nicht ganz sicher, ob es sich hier auch um ein Albiflora-Phänomen handelt, aber wahrscheinlich schon: Ich sah diesen Sommer in einer grösseren Population von Listera cordata auch einige hellblühende Pflanzen. Von Nahem betrachtet ist die Farbe der Blüten und des Stiels hellgrün, d.h. ohne die sonst übliche kupferfarbene Tönung.
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