Lieber Markus “Zweifarbige, wechselständige Blätter”, “horstiger Wuchs” könnte man ergänzen….. Hast du per Zufall einen ausgeprägt aromatischen Geruch der Blätter oder lange Ausläufer festgestellt? Wenn beides negativ, dann spricht nichts gegen deinen Bestimmungsvorschlag.
Die Wuchsform wäre wichtig, um den Gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris) vom Verlotschen Beifuss (Artemisia verlotiorum) zu unterscheiden – und beide Arten können bis zum Grund fiederschnittige Blattspreiten aufweisen, wobei die Abschnitte zum Grund immer kleiner werden und dann tatsächlich etwas wie stängelumfassende Öhrchen oder sogar fast wie Nebenblätter aussehen.
Solche "fake-Nebenblätter" oder komischen Ohren an der Blattbasis finden sich auch bei anderen Asteraceae-Arten, ich denke z.B. an den Rainfarn (Tanacetum vulgare), bei dem ich vegetativ auch schon an ein komisches Rosengewächs (Rosaceae) dachte. Mit dem typischen Geruch der zerriebenen Blätter (und den kleinen Grübchen auf der Oberseite der Fiedern) ist der Rainfarn aber klar als solcher erkennbar. Blattunterseite natürlich grün, d.h. er kommt den beiden Beifuss-Arten nicht in die Quere.
Selbstverständlich gibt es alle möglichen und unmöglichen Übergänge... von "stängelumfassend" zu "halbstängelumfassend" zu "breit sitzend"... Und die Ohren können spitz oder stumpf oder irgendwas dazwischen sein. Einmal mehr sind dies unsere Schubladen und Kriterien, welche den Pflanzen aber herzlich egal sind.
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Lieber Markus
“Zweifarbige, wechselständige Blätter”, “horstiger Wuchs” könnte man ergänzen…..
Hast du per Zufall einen ausgeprägt aromatischen Geruch der Blätter oder lange Ausläufer festgestellt?
Wenn beides negativ, dann spricht nichts gegen deinen Bestimmungsvorschlag.
Die Wuchsform wäre wichtig, um den Gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris) vom Verlotschen Beifuss (Artemisia verlotiorum) zu unterscheiden – und beide Arten können bis zum Grund fiederschnittige Blattspreiten aufweisen, wobei die Abschnitte zum Grund immer kleiner werden und dann tatsächlich etwas wie stängelumfassende Öhrchen oder sogar fast wie Nebenblätter aussehen.
Solche "fake-Nebenblätter" oder komischen Ohren an der Blattbasis finden sich auch bei anderen Asteraceae-Arten, ich denke z.B. an den Rainfarn (Tanacetum vulgare), bei dem ich vegetativ auch schon an ein komisches Rosengewächs (Rosaceae) dachte. Mit dem typischen Geruch der zerriebenen Blätter (und den kleinen Grübchen auf der Oberseite der Fiedern) ist der Rainfarn aber klar als solcher erkennbar.
Blattunterseite natürlich grün, d.h. er kommt den beiden Beifuss-Arten nicht in die Quere.
Eine pingelige Ergänzung zum Begriff "stängelumfassend":
Bei einem "stängelumfassenden" Blatt müsste dieses ungestielt und sehr breit sitzend sein und den Stängel tatsächlich umfassen.
Ein Beispiel für bilderbuchmässig stängelumfassende Blätter liefert z.B. der
Stängelumfassende Knotenfuss (Streptopus amplexifolius)
Selbstverständlich gibt es alle möglichen und unmöglichen Übergänge... von "stängelumfassend" zu "halbstängelumfassend" zu "breit sitzend"... Und die Ohren können spitz oder stumpf oder irgendwas dazwischen sein.
Einmal mehr sind dies unsere Schubladen und Kriterien, welche den Pflanzen aber herzlich egal sind.
Danke Muriel und Kilian für die Hinweise!