Nicht-botanische Ferien auf der Insel Salina (Sizilien) und trotzdem ab und zu ein Blick auf die Gewächse am Wegesrand…
Neben zahlreichen Arten, die in der Schweiz nicht vorkommen, hat es auch „Same same but different Arten“ bei denen ich zwischen alten Bekannten und für mich neuen Verwandten hin und her schwanke.
Hier zwei Beispiele:
Im Unterwuchs eines Erdbeerbaumwalds überraschte mich Galium rotundifolium! Oder was könnte es sonst noch sein? Die GBIF-Verbreitungskarte passt.
Bereits auf Sizilien kam mir Phragmites etwas andersartig vor. Bei dieser hellspelzigen (statt violett überlaufen) und allseitswendigen (statt einseitswendig) Form hab ich etwas recherchiert und in Wikipedia erfahren: „Gattung Phragmites ist taxonomisch schwierig und die Anzahl und Abgrenzung der Arten zum Teil umstritten.“, da wage ich keine weiteren Mutmassungen…
Cari saluti :)
3 Risposte
Ciao Dani im fernen Süden!
Ulala, schwierig! Von Galium rotundifolium gibt es eine Doppelgänger-Art, Galium scabrum... wobei nicht ganz klar scheint, ob die beiden Taxa wirklich Artrang haben oder nicht.
Eine bereits ältere Publikation zum Thema:
Fici, S. 1992: Galium rotundifolium (Rubiaceae) in southern Italy and its relationships with G. scabrum. Flora Mediterranea 2, 99–104
https://herbmedit.org/storage/155/2-099.pdf
Fig. 2 zeigt die Verbreitung von Galium rotundifolium – u.a. mit Punkt auf Salina.
Und Tab. 1 stellt die Unterscheidungsmerkmale zusammen.
Acta plantarum führt die beiden Taxa als Arten auf; Fotos hier:
Galium scabrum: https://www.actaplantarum.org/galleria_flora/galleria1.php?id=2783
Galium rotundifolium: https://www.actaplantarum.org/galleria_flora/galleria1.php?id=2646
Deine Pflanzen scheinen einen dicht abstehend behaarten Stängel zu besitzen, was für Galium scabrum sprechen könnte. Dies aber nur eine vorsichtige Vermutung...
Schöni Ferie! Liebe Gruess, Muriel
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RispondiIn der Flora Iberica Band 15 sind beide Arten beschrieben und verschlüsselt:
https://bibdigital.rjb.csic.es/viewer/12957/?offset=#page=107&viewer=picture&o=bookmark&n=0&q=
Übersetzt etwa:
6. Stengel dicht behaart, Haare 0,8–1,8 mm lang, selten kahl oder im unteren Teil fast kahl; Blätter sitzend; Blütenstand +- pyramidal, vielblütig → G. scabrum
Dominik
Ou nein! Herzlichen Dank Muriel und Dominik! Mir kam die Pflanze schon auffallend behaart vor, für G. rotundifolium. Aber ab meinen schlechten Fotos wage ich keine Bestimmung.
Witzig. Bei Galium gibt’s etliche kritische Art-Paare, die sich v.a. durch graduelle oder schwer umschreibbare Merkmale unterscheiden:
G. mollugo & G. album
G. anisophyllon & G. pumilum
G. palustre & G. elongatum
G. aristatum & G. laevigatum
und offenbar auch
G. rotundifolium & G. scabrum