• Systematik
  • Monocotyledonae
  • Poaceae
  • Vulpia
  • Vulpia bromoides

Vulpia bromoides

Trespen-Federschwingel

(Bern (BE), 14.6.2024; Muriel Bendel)

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstand eine schlanke, meist einseitswendige Rispe; zur Blütezeit etwas ausgebreitet, anschliessend zusammengezogen.
    • Unterste Abschnitte der Rispe zur Blütezeit meist deutlich aus der obersten Blattscheide herausragend.
    • Ährchen mehrblütig.
    • Hüllspelzen 2, ohne Grannen, obere (= längere) Hüllspelze 4,5–9 mm lang (mit der 0–2 mm langen Grannenspitze messen!); 1,3–2-mal so lang wie die untere (=kürzere) Hüllspelze; untere Hüllspelze 2,5–5 mm lang.
    • Deckspelzen lang begrannt, Granne bis zu 3-mal so lang wie die Spelze; v.a. auf dem Rücken rau oder sehr kurz behaart (Lupenmerkmal).
    • Staubblatt 1.

    Rispe zur Blütezeit ausgebreitet und deutlich von der obersten Blattscheide abgesetzt. Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

    Rispe nach der Blüte zusammengezogen. Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

    Deckspelzen lang begrannt. Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

    Hüllspelzen 2: obere knapp 2-mal so lang wie die untere Hüllspelze. Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze einjährig, kleine Büschel bildend, 20–40(–60) cm hoch.
    • Stängel aufrecht oder am Grund bogig aufsteigend.
  • Blätter

    • Blätter 1,5–2,5 mm breit, teilweise eingerollt, auf der Oberseite behaart, mit deutlichen Rippen.
    • Blatthäutchen gestutzt, sehr kurz, 1(–1,5) mm lang.

    Blattoberseite mit Rippen. Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

    Knoten kahl, grün bis bräunlich... Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

    ... oder rötlich. Bern (BE), 14.6.2024 (Muriel Bendel)

Verbreitung

Europäisch, mediterran, nord- und ostafrikanisch.

Verbreitungskarte auf POWO (= Festuca bromoides). 

Mögliche Verwechslung

Beim Mäuse-Federschwingel (Vulpia myuros) wird der unterste Abschnitt der Rispe zur Blütezeit meist noch von der obersten Blattscheide umfasst und die obere (= längere) Hüllspelze ist 2,5–11-mal so lang wie die untere (=kürzere) Hüllspelze.

Beim Bewimperten Federschwingel (Vulpia ciliata) sind die Deckspelzen lang behaart. 

Der Unterbrochene Windhalm (Apera interrupta) zeichnet sich durch einblütige Ährchen und längere Blatthäutchen aus.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 14. Juni 2024

Forum

Diskussionen der Community

Flora des französischen Massif Central

Schon länger suchte mich der Wunsch nach einem Besuch der atlantischen Flora heim… Aus diesem Grund reiste ich dieses Jahr Ende Juli/Anfang August mit einem guten Kollegen für knapp eine Woche in’s französische Massif Central. Dieses riesige Mittelgebirge wird stark von Heide- und Ginsterlandschaften geprägt und erinnert von der Landschaft her an den Schwarzwald, ist jedoch nochmals wesentlich artenreicher! Das Klima der Region ist bereits stark atlantisch geprägt und der Untergrund meist silikatisch. Im Zentralmassiv verbrachten wir 3 Tage in den Monts du Pilat, 2 Tage in den Monts du Forez sowie noch einen Tag in der eigentlichen Vulkanlandschaft der Auvergne (Region Mont-Dore, inklusive des mit 1885 m hohen Puy de Sancy höchsten Bergs des Massif Central). Hier ein Einblick in die dortige Flora (mit Schwerpunkt auf den speziellen Arten).

zur Diskussion

Ist das Vulpia bromoides ?

Hallo zusammen !

An und auf einem wenig genutztem Bahn-Abstellgleis habe ich dieses zarte Gras in großer Zahl gefunden. Es wächst am Rande der Gleisschotter, bildet dichte Büschel (vermutlich zahlreiche dicht beieinander wachsende Einzelpflanzen) von streng nach oben strebenden Stängeln. Es wird bis zu 50cm hoch, kann aber auch bei einer Größe von nur 5cm ein paar wenige Blüten bilden. An Grunde der Ähre setzt noch ein letztes Blatt an, das etwa halb so lang wie die Ähre ist. Die Blattspreite ist eingerollt. Die Stängelknoten sind sehr auffallend dunkel violett gefärbt.

Liege ich mit meiner Bestimmung auf Vulpia bromoides richtig?

Grüße, Jens

zur Diskussion