• Eudicotyledonae
  • Rosaceae
  • Crataegus
  • Crataegus monogyna aggr.
  • Crataegus monogyna

Crataegus monogyna

Eingriffeliger Weissdorn

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • 5 weisse Kronblätter, mit umgerolltem, gefranstem Rand
    • 5 gleichseitig dreieckige, grüne Kelchblätter 
    • Staubblätter zahlreich, mit roten Staubbeuteln, 1 Griffel
    • Blüten bis zu 20 Stück in jeweils einer doldigen Rispe
    • Blütenstiele behaart
    • Intensiv duftend

    Griffel und Staubbeutel (12.05.23 Lorenz Scherler)

    Blütenstiele behaart, gleichseitig dreieckige Kelchblätter (13.05.23 Lorenz Scherler)

    Blüten in einer doldigen Rispe (12.05.23 Lorenz Scherler)

    (12.05.23 Lorenz Scherler)

  • Früchte

    • kugelige bis eiförmige Scheinfrucht mit 1 Steinkern, Fruchtfleisch mehlig und fest
    • 6-10 mm Durchmesser
    • langgestielt, vorn sind meist die Griffel und Reste der Kelchblätter noch sichtbar
    • rot, teilweise noch lange nach Blattfall im Winter vorhanden, dann allmählich braun färbend

    (Elfenau 17.08.2011 Muriel Bendel)

    Reste der Kronblätter und des Griffels an der einzelnen Frucht (Elfenau 17.08.2011 Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    • Strauch mit bis zu 4 m Wuchshöhe, selten ein deutlich höherer Baum (bis 12 m)
    • Zahlreiche Dornen an Triebenden und Kurztrieben

    Strauch am Flussufer, Böschung aus Mergel und Jurakalkblöcken (Orpund BE 12.05.23 Lorenz Scherler)

    Zahlreiche Dornen an Treibenden und Kurztrieben (17.03.24 Plagne Lorenz Scherler)

    Austrieb aus dem Stock-/ Stammrest eines ehemals grossen Baumes als Teil einer Weidebegrenzung (17.03.24 Plagne Lorenz Scherler)

  • Knospen, Rinde

    • Knospen rundlich rötlich bis bräunlich
    • spiralig und an den Treibenden angeordnet
    • oft zusammen mit verdornten Kurztrieben

    (12.05.23 Lorenz Scherler)

    Rinde eines grossen Baumes mit stattlichem Alter (12.05.23 Lorenz Scherler)

    (17.03.24 Plagne Lorenz Scherler)

    (Belper Giessen 25.02.24 Muriel Bendel)

    (Belper Giessen 25.02.24 Muriel Bendel)

    (Reichenbachwald 15.03.11 Muriel Bendel)

    (Meienriedloch 29.03 23 Lorenz Scherler)

    Blattaustrieb mit verdorrter Frucht des Vorjahres (Meienriedloch 29.03.23 Lorenz Scherler)

  • Blätter

    • Blätter meist 5 fach breit und tief geteilt, im Umriss eiförmig bis breit eiförmig
    • Abschnitte seitlich ganzrandig und vor meist 3-fach gezähnt
    • Blattstiel maximal so lang wie die Blattspreite
    • Blattnerven der unteren Abschnitte gegen aussen gebogen
    • Achseln der Blattnerven behaart 
    • Unterseite weiss-grün
    • Blätter am einzelnen Strauch oft sehr variabel in Grösse und Teilung

    (12.05.23 Lorenz Scherler)

    (12.05.23 Lorenz Scherler)

    Variabilität der Blätter gefunden an einem mittelgrossen Strauch, dokumentiert mit Herbarbelegen (Lorenz Scherler)

  • Nebenblätter

    • Nebenblätter ganzrandig oder am Grund mit wenigen Zähnen

Mögliche Verwechslung

Mit Crataegus laevigata möglich. Zur Bestimmung sind jeweils mehrere Blüten, Früchte oder Blätter zu beurteilen. Liegt im Schnitt 1 Griffel oder Kern pro Blüte oder Frucht vor, und sind die Blätter in der Mehrzahl tief geteilt, ist C.monogyna wahrscheinlich.

Im Winter ähnlich Prunus spinosa, welcher ebenfalls Dornen aufweist. Dieser bildet jedoch seine Knospen entlang der Seitentriebe, bei C.monogyna erscheinen diese an den Sprossenden.

Hybriden mit C.laevigata x monogyna, dann Anzahl Griffel oder Kerne an Einzelpflanze variierend.

Lebensraum

Feuchte bis trockene Standorte, basische Böden bevorzugt

Verbreitung

In der Schweiz auf kolliner bis montaner Stufe weit verbreitet, mit Schwerpunkt in tieferen Lagen

Etymologie

Der Gattungsname nimmt Bezug auf den griechischen Ausdruck «kràtys» und bezieht sich auf das harte Holz. Aus gr. monos (=einzeln) und gyne (=Weib) setzt sich der Artnamen monogyna zusammen, der «eingriffelig» bedeutet.

Quellen

Eingriffeliger Weißdorn – Wikipedia, zuletzt abgerufen am 11.03.2024

Hess, Landolt, Hirzel, Flora der Schweiz, Band 2, Springer Basel 1977

Müller et.al. Hrsg. Rothmaler, Exursionsflora von Deutschland, Springer, 22.Auflage 2021

Autor*in: Lorenz Scherler

Stand: 13. März 2024

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Oh Du schöner Vorfrühling!

Hallo zäme

Warm war es in den letzten paar Jahren immer schon früh, jedenfalls früher als zu meiner Jugendzeit. Meistens war es aber oft recht trocken, so dass die Vegetation erst verzögert in die Gänge kam…so meine subjektive Wahrnehmung der letzten Wochen. 

Ebenso subjektiv ist meine Freude, wenn der Winter seinen Hut zieht und allmählich das Wasser seinen Weg in die Gehölze findet…die ersten Geophyten ihren Vegetationszyklus beginnen! Und Wasser hat es dieses Jahr sicher nicht nur aus meiner eigenen Sicht wieder mal frühzeitig genug.

Beim spontanen Februarspaziergang bei mildem Spätwinterlicht haben mich schon am 18.Februar die ersten Blausterne oberhalb Biel in der Hohmatt überrascht.

Zwei Wochen später gab es im Meienriedloch schon reichlich fortgeschrittene Knospen zu sehen, allerdings guckten auch schon die ersten Blattspitzen von Sommerglöckchen aus dem braunen Halmenwirrwarr des Vorjahres.

Und nun zeigen sich schon in höheren Lagen des Berner Jura und des Emmental die ersten Morcheln! Wer gerne verborgenes sucht und sein Auge trainieren will oder wer sich in Geduld üben möchte , dem sie die Suche nach Morcheln wärmstens empfohlen. Man orientiere sich einfach an der entsprechenden Begleitvegetation:-).

Wer sie dann findet, kann sich von den wundervollen Gebilden verzaubern lassen…und sich auf den Frühling freuen! 

Herzliche Grüsse

Lorenz

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