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Setaria verticilliformis

Kurzborstige Borstenhirse

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Ährenrispen ± aufrecht, höchstens 12 mm dick.
    • Unterste Ährchenäste oft deutlich abgerückt, Rispenachse deshalb sichtbar.
    • Ährchen zu 2–3(–6) (nicht einzeln) an der Achse. 
    • Unter jedem Ährchen wenige (1–3) Borsten; Borsten mit zur Spitze gerichteten Zähnchen (deshalb «weich» und nicht wie eine Klette haftend) und die Ährchen um höchstens 3 mm überragend.

    Zähnchen auf den Borsten zur Spitze (= nach vorne) gerichtet. Gossau (SG), 10.2022 (SW)

    Gossau (SG), 10.2022 (SW)

    Gossau (SG), 10.2022 (SW)

    Gossau (SG), 10.2022 (SW)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    • Pflanze einjährig.
    • Halm max. 3 mm dick.

    Gossau (SG), 10.2022 (SW)

  • Blätter

    Haarkranz statt Blatthäutchen (Ligula).

Mögliche Verwechslung

Bei der Quirligen Borstenhirse (Setaria verticillata) besitzen die Borsten rückwärts gerichtete Zähnchen – deshalb haftet die Ährenrispe wie eine Klette.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 11. November 2022

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Setaria verticilliformis?

Liebe OpenFlora-Community

Letztes Jahr haben wir in einer Gartenecke einen Buxus sempervirens entfernt und die offengelegten wenigen Quadratmeter unbepflanzt gelassen. Noch im gleichen Jahr kamen, schön zahlreich, die Senecio vulgaris. Im Herbst wurden sie dem Quartierfrieden zuliebe eliminiert. Nicht alle Menschen reagieren gleich entspannt, wenn herumschwebende Pappuswolken in der Abendsonne leuchten.

Im Frühling dann folgte Setaria, so richtig üppig. «Viridis» dachte ich mir, was sonst. Bald einmal zog ein rötlicher Schimmer über die Ähren. Rötlicher Schimmer? Was bleibt da anderes übrig, als brav die Bestimmungsschlüssel durchzugehen (Hess et al. 2010, Rothmaler 2017, FloraWiki Manuskript Setaria 2018). Und jedes Mal lautete das Ergebnis verticilliformis:

  • Ähren plusminus aufrecht, womit faberi wegfällt;
  • Halm höchstens 3 mm dick und Rispe höchstens 12 mm dick, womit italica wegfällt.
  • Borstenzähnchen gegen vorne gerichtet, womit verticillata wegfällt;
  • Borsten einzeln unter den Ährchen, letztere in kleinen Rispen an der Hauptachse und die oberen Hüllspelzen so lang wie die Deckspelzen, womit pumila und parviflora wegfallen; 
  • Borsten die Ährchen um höchstens 3 mm überragend und Hauptachse mit ca. 0.1-0.2 mm langen Haaren besetzt, womit viridis wegfällt.
  • Borsten zur Spitze hin rötlich überlaufen und unterste Ährchenäste teilweise deutlich abgerückt, was beides zusätzlich für verticilliformis spricht.

Beigefügt findet ihr die Fotos, aufgenommen in den vergangenen Tagen.

Meine Fragen an euch: Liege ich mit meiner Bestimmung richtig – oder doch nicht? Habe ich irgendetwas übersehen bzw. in den Beschreibungen falsch verstanden? Und falls die Zuordnung richtig sein sollte: Gibt es eine plausible Hypothese, wieso diese Art, welche ja hierzulande nicht gerade an jeder Ecke vorzukommen scheint, die oben beschriebene Kleinfläche in Beschlag genommen hat? Der Garten befindet sich in einem – wie soll ich schreiben – eher traditionell begärtnerten Wohnquartier in Gossau SG.

Gespannt warte ich auf eure Rückmeldungen.

SW

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