• Eudicotyledonae
  • Brassicaceae
  • Diplotaxis
  • Diplotaxis muralis

Diplotaxis muralis

Mauer-Doppelsame

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Kronblätter auf beiden Seiten schwefelgelb, 6–8 mm lang, ca. doppelt so lang wie die Kelchblätter
    • Kronblätter beim Verblühen oft violett werdend
    • Kelchblätter elliptisch, auf der Aussenseite oft mit einzelnen Haaren

    (Lorenz Scherler)

    Kelchblätter elliptisch und spärlich behaart (Lorenz Scherler)

    (Lorenz Scherler)

    Ins (BE), 5.10.2023 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Schoten aufrecht bis schräg abstehend, 2–4 cm lang
    • Schoten am Grund ohne oder nur mit sehr kurzem verschmälerten «Fuss» (ca. 0.5 mm)
    • Samen in jedem Fach zweireihig

    (Lorenz Scherler)

    Schote nur mit sehr kurzem verengten Füsschen (Lorenz Scherler)

    Ins (BE), 5.10.2023 (Muriel Bendel)

    Schote am Grund ohne «Fuss». Ins (BE), 5.10.2023 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ein- bis zweijährig
    • Stängel (10) 20 – 40 (50) cm hoch, nicht verholzt, höchstens unten verzweigt
    • Stängel oft kurz behaart, Haare rückwärts abstehend
    • Stängelblätter und Verzweigungen bis maximal 1/3 Stängelhöhe

    Typsicher Standort an Trockenmauer im Rebberg zeigt typische Wuchsform (Lorenz Scherler)

    Stängel rückwärts behaart (Lorenz Scherler)

    Bern, 5.3.2018 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter hauptsächlich grundständig und kurz gestielt
    • Blätter wenig tief fiederteilig oder buchtig gezähnt
    • Abschnitte nach vorn gerichtet, bis 3-mal so lang wie breit

    Blätter hauptsächlich grundständig oder im untersten Stängelteil (Lorenz Scherler)

    (Lorenz Scherler)

    (Lorenz Scherler)

Mögliche Verwechslung

Der Schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia) besiedelt die gleichen Lebensräume, hat einen ähnlichen Habitus und ebenfalls gelbe Kronblätter. Die Art ist jedoch dauernd und hat daher unten verholzende Stängel, die Blätter sind tiefer eingeschnitten, die Kelchblätter kahl und die Schoten sind am Grund kurz (ca. 1 bis max. 4 mm) gestielt (d.h. sie besitzen einen «Fuss»).

Lebensraum

Trockenwarme Äcker, Weinberge, Schuttplätze, Weinberge, Trockenmauern der kollinen und montanen Stufe

Verbreitung

Wächst in der Schweiz besonders in den Weinbaugebieten der Westschweiz und im Wallis, in den östlichen Landesteilen ist die Art meist eingeschleppt.

Etymologie

  • Griechisch diplos (doppelt) und taxis (Aufstellung, Reihe) nehmen Bezug auf die 2-reihige Samenanordnung in den Schotenfächern. 
  • Lateinisch murus = Mauer

Quellen

Hegi, Illustrierte Flora von Mitteleuropa, IV.Band 1. Teil Dicotyledones, J.F. Lehmanns, 1919 

Hess, Landolt, Hirzel, Flora der Schweiz, Band 2 Nymphaeacea  bis Primulaceae, Springer Basel 2. Auflage 1977

Eggenberg et al., Flora Helvetica Exkursionsführer, Haupt, 1.Auflage 2018

Autor*in: Lorenz Scherler, Muriel Bendel
Stand: 6. Oktober 2023

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