Der Name ist Programm:
«Extraflorale Nektarien» sind Nektardrüsen, die sich ausserhalb («extra») der Blüten («floral») befinden und vor allem Ameisen anlocken, die ihrerseits die Pflanzen vor Frassfeinden schützen.
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Extraflorale Nektarien
Der Name ist Programm:
«Extraflorale Nektarien» sind Nektardrüsen, die sich ausserhalb («extra») der Blüten («floral») befinden und vor allem Ameisen anlocken, die ihrerseits die Pflanzen vor Frassfeinden schützen.
Extraflorale Nektarien finden sich beispielsweise
Futter-Wicke (Vicia sativa). Visp (VS), 5.5.2023 (Muriel Bendel)
Nebenblätter der Zaun-Wicke (Vicia sepium) mit extrafloralen Nektarien. 28.5.2015 (francoisealsaker)
Nektarien auf der Fiederunterseite des Götterbaums (Ailanthus altissima). (Muriel Bendel)
Süss-Kirsche (Prunus avium). Schärmewald Bern (BE), 18.3.2023 (Muriel Bendel)
Trauben-Kirsche (Prunus padus). Belper Giessen (BE), 25.4.2024 (Muriel Bendel)
Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus) mit ovalen extrafloralen Nektarien. Bern (BE), 27.5.2024 (Muriel Bendel)
Zu stiftförmigen Nektarien umgewandelte Nebenblättchen des Zwerg-Holunders (Sambucus ebulus). Seeliswald (BE), 12.7.2024 (Muriel Bendel)
Die dunklen Pünktchen (Nektarien) auf der Unterseite der Tragblätter werden gern von Ameisen besucht. Acker-Wachtelweizen (Melampyrum arvense). Le Landeron (NE), 22.5.2017 (wolfgang bischoff)
Grubennektarium am Grund des Blattstiels beim Staudenknöterich (Reynoutria japonica). Bern (BE), 20.4.2024 (Muriel Bendel)
Adlerfarn (Pteridium aquilinum). Lörwald (BE), 3.5.2020 (Muriel Bendel)
Auf winzige Pünktchen kommt es an: Mehrere Wachtelweizen-(Melampyrum-)Arten bilden auf ihren Tragblättern im Blütenstand kleine, punktförmige Drüsen, die eine zuckerhaltige Flüssigkeit absondern. Da dieser Nektar nicht in den Blüten gebildet wird, spricht man von sog. "extrafloralen" Nektarien (extra- für "ausserhalb von" und floral für "Blüte").
Am besten sind diese Pünktchen auf den Tragblättern des Acker-Wachtelweizens (Melampyrum arvense) zu sehen: Die Nektarien sind dunkel und zahlreich – und werden gerne von Ameisen besucht, die vom süssen Nektar naschen.
Der Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) hingegen scheint mit seinen extrafloralen Nektarien sehr spärlich umzugehen und bildet nur 1–3 gut getarnte, farblose bis grünliche Drüsen pro Tragblatt.
Infos zur Gattung Wachtelweizen und zu allen fünf Arten im Wiki.
Bei anderen Pflanzenarten sind die extrafloralen Nektarien auffälliger (und vermutlich bekannter), z.B. bei
Unten ein paar Fotos dazu.
Heute morgen habe ich an meiner Entada rheedii (eine Bohne aus Afrika) etwas spannendes entdeckt. Bei den Blattansätzen treten kleine Wasserperlen aus. Weiss jemand, warum diese Pflanze das tut?
Die Pflanze steht bei mir im Wohnzimmer. Sie würde natürlich viel lieber in südlicheren, wärmeren Gegenden wachsen. Sie bleibt bei mir, solange wie sie mag und genügend Platz findet. In Afrika kann sie bis 30 Meter hoch klettern und bildet Hülsenfrüchte bis zu einem Meter Länge.
Endlich in flagranti erwischt!
Die ovalen, grubigen, extrafloralen Nektarien des Japanischen Staudenknöterichs (Reynoutria japonica) befinden sich am Grund des Blattstiels (Aussenseite) und wurden heute von Ameisen besucht, die sich beim Zucker-Buffet bedienten.