Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstand: endständig. Spirrenäste 4-10, ungleich lang, die längsten bis 10 cm lang
    • Ährchen locker am Ende der Äste, schmal lanzettlich, bis 20 mm lang, beidseits zugespitzt. Durch Tragblätter gelblich bis hellbraun. Gesamtblütenstand von den Hochblättern weit überragt.
    • Blüten 2–zeilig und flach angeordnet
    • Tragblätter gelb– bis hellbraun mit grünem Mittelstreifen, zumindest vorne mit häutigem Rand, eher spitz
    • kein Perigon
    • 3 Staubblätter, Griffel mit 3 Narben

    Ährchen locker am Ende der Spirrenäste; Niederönz (BE), 17.9.2025 (Muriel Bendel)

    Niederönz (BE), 17.9.2025 (Muriel Bendel)

    Niederönz (BE), 17.9.2025 (Muriel Bendel)

    Tragblätter gelb bis hellbraun mit grünem Mittelstreifen; Niederönz (BE), 17.9.2025 (Muriel Bendel)

    Niederönz (BE), 17.9.2025 (Mureil Bendel)

    Narben 3; Niederönz (BE) 17.9.2025 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Frucht: dunkles, dreikantiges Nüsschen (ca. 1–1,5 mm lang)
    • Die Samen spielen (zumindest in Mitteleuropa) die kleinere Rolle für die Vermehrung und Verbreitung als die vegetative Vermehrung.

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, vegetative Vermehrung, Stängel

    • Vegetative Vermehrung und Verbreitung: Am Ende der fadenförmigen Wurzeln bildet die Pflanze 1-2 cm grosse Knöllchen, aus welchen neue Pflanzen sprossen. Dies kann in sehr grosser Zahl geschehen. Die Knöllchen werden leicht verschleppt.
    • Die unterirdischen Ausläufer und die Knollen können den Winter überstehen. Die Knollen bleiben mehrere Jahre vital.
    • Die Knöllchen sind anfänglich weiss und werden dann zunehmend braun. Sie sind elliptisch bis rundlich.
    • Stängel: 20–60(–90) cm hoch, aufrecht, 3–kantig, markerfüllt. Am Grund beblättert und von Blattscheiden umhüllt.

    Knöllchen; Noville (VD), 8.8.2016 (wolfgang bischoff)

    Gampelen (BE), 19.8.2022 (Marc Henzi)

    Locarno (TI), 1.10.2016 (Muriel Bendel)

    Gampelen (BE), 19.8.2022 (Marc Henzi)

  • Blätter

    • 5-10 mm breit, breit rinnig, hellgrün; Grundblätter teilweise so lang oder länger als der Stängel.
    • Die unteren der 3–6 tief breit trinnigen Hochblätter überragen den Blütenstand weit. Länge bis 25 cm.

    Blätter hellgrün, tief breitrinnig, Gampelen (BE), 19.8.2022 (Marc Henzi)

    Untere Hochblätter überragen den Blütenstand weit; Niederönz (BE), 18.9.2025 (Muriel Bendel)

Lebensraum

  • Äcker, wechselfeuchte Pionierfluren, Gräben. (Verschiedene eingeschleppte Sorten haben eine grosse ökologische Breite.) 

Verbreitung

  • Weltweit verbreitet, Herkunft unklar
  • Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

  • Cyperus longus: 50–150 cm hoch, Ausläufer über 3 mm dick, ohne Knollen; Spirrenäste bis 30 cm lang; Ährchen rotbraun.
  • Cyperus rotundus: Ährchen rotbraun, Blätter bis 6 mm breit, blaugrün; Blütenstand mit 2–3 Hochblättern

Kultur

Wohl nur wenige Pflanzen werden so ambivalent wahrgenommen:

  • Einerseits: Cyperus esculentus wird in zahlreichen Ländern in Afrika, im Nahen Osten und auf dem indischen Subkontinent als Nahrungsmittel geschätzt. In Spanien (Region Valencia) wird daraus "Horchata de Chufa" hergestellt. Entsprechend wird das Gras auch angebaut.
  • Andererseits: Die Art konkurrenziert Gemüsekulturen und vor allem im Ackerbau (Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben) kann die Art massive Ernteausfälle verursachen und ist sehr schwer zu bekämpfen. Sie wird teilweise unter die 10 wichtigsten Unkrautarten der Welt gezählt. In  Mitteleuropa gilt sie als sehr schädlich und als invasiver Neophyt. Schäden für die Biodiversität halten sich bis jetzt in Grenzen, können aber bei massenweisem Auftreten in Feuchtgebieten auftreten.

Literatur:

Autor*in: Marc Henzi
Stand: 17. Oktober 2025