• Eudicotyledonae
  • Orobanchaceae
  • Lathraea
  • Lathraea squamaria

Lathraea squamaria

Gemeine Schuppenwurz

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blüten in einer ± einseitswendigen, an der Spitze nickenden oder übergebogenen Traube angeordnet oder unterirdische, kleistogame Blüten in den Achseln der fleischen Niederblättern des Rhizoms. 
    • Blüten zygomorph.
    • Kelch weiss bis hellrosa, mit langen weissen Haaren. 
    • Krone meist blassrosa bis lila oder violett, selten weiss. 
    • Fruchtknoten oberständig.

    Zürich, 2.4.2017 (francoisealsaker)

    Zürich, 2.4.2017 (francoisealsaker)

    Vuache (F), 27.3.2022 (Muriel Bendel)

    La Sarraz, VD, 13.5.2010 (Muriel Bendel)

    Le Vuache (F), 8.4.2023 (Muriel Bendel)

    Le Vuache (F), 8.4.2023 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    Einfächerige Kapseln.

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    • Pflanze ausdauernd, Vollparasit, ohne Blattgrün,  rosa oder weisslich.
    • Rhizom mit fleischigen Niederblättern (Schuppenrhizom).
  • Blätter

    Wenige schuppenförmige, kleine Blätter am Stängel.

Mögliche Verwechslung

Junge Fichtenspargeln (Monotropa hypopitys aggr.) können der Schuppenwurz ähnlich sehen; Fichtenspargeln haben aber ± radiärsymmetrische Blüten, die Blütenblätter sind auf der Aussenseite meist kahl oder selten kurz behaart (bei der Schuppenwurz ist der Kelch auffallend lang behaart). 

Ernährungsweise

Die vollparasitische (holoparasitische) Schuppenwurz zapft nicht das Phloem, sondern nur das Xylem an und ernährt sich von den im Xylem gelösten organischen Substanzen (Těšitel 2016). 

Da die Schuppenwurz nur das Xylem und nicht das Phloem anzapft, ist die Wirtsspezifität nicht sehr eng (das Xylem ist abgestorbenes Gewebe, das vom Parasiten einfacher aufgebrochen werden kann als das lebende Phloem, cf. Těšitel 2016).

Als Wirtspflanzen der Schuppenwurz (Lathraea squamaria) haben Rüther & Klotz (2009) in Süddeutschland vor allem die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) verifiziert, seltener kamen weitere Wirtsarten vor (Acer platanoides, Acer pseudoplatanus, Carpinus betulus, Corylus avellana, Fraxinus excelsior, Picea abies, Prunus padus, Populus x canadensis, Populus nigra, Populus tremula, Salix caprea, Salix fragilis, Tilia cordata, Tilia platyphyllos). 

Quellen

Těšitel, J. 2016: Functional biology of parasitic plants: a review. Plant Ecology and Evolution, 149, 1:5–20.
https://doi.org/10.5091/plecevo.2016.1097

Rüther, C.& Klotz, J. 2009: Verbreitung, Vergesellschaftung und Ökologie von Lathraea squamaria in Süddeutschland, mit einem Überblick zur Situation in Mitteleuropa. Tuexenia, 29: 25–62.
https://www.zobodat.at/pdf/Tuexenia_NS_29_0025-0062.pdf

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 18. Juli 2022

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Griffel-Länge vom Schuppenwurz (Lathraea squamaria)

Hallo zusammen

Kann es sein, dass die Griffel-Länge von Lathraea squamaria variiert? Bei manchen Blüten ragt er deutlich (über 5mm) aus der Krone, während er bei anderen Exemplaren kaum (1-3mm) oder gar nicht aus der Krone ragt.

Wisst ihr, was dahinter stecken könnte? Sind es evolutive Vorteile (Heterostylie, Vermeidung von Selbstbefruchtung) oder liegt es an dem Zeitpunkt der Blütenentwicklung? Oder an etwas ganz anderem?

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