• Eudicotyledonae
  • Onagraceae
  • Epilobium
  • Epilobium dodonaei

Epilobium dodonaei

Rosmarin-Weidenröschen

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blüten in einer Traube angeordnet. 
    • Kelchblätter 4.
    • Kronblätter 4, rosa, nicht genagelt (d.h. allmählich zum Grund verschmälert).
    • Staubblätter 8.
    • Griffel dünn, im untersten Drittel behaart, sonst kahl; ± so lang wie die Staubblätter, vor dem Aufblühen zurückgekrümmt, Narbe 4-spaltig.

    Olten Hammer (SO), 18.10.2022 (Muriel Bendel)

    Plaffeien (FR), 17.4.2016 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Kapseln lang und dünn; +- vierkantig, vierfächrig.
    • Reife Früchte sich von oben nach unten öffnend: die vierkantige, zentrale Mittelsäule bleibt stehen, die vier Fruchtwände spreizen bei trockener Witterung nach aussen ab.
    • Samen zahlreich, mit langen weissen Haaren.

    Oberhofen (BE), 10.9.2023 (Maria Merz)

    Oberhofen (BE), 11.9.2023 (Maria Merz)

    Sich öffnende Kapsel. Oberhofen (BE), 30.9.2023 (Maria Merz)

    Samen mit extrem feinen, weissen Haaren. Oberhofen (BE), 28.9.2023 (Maria Merz)

    (Fast) leerer Fruchtstand. Oberhofen (BE), 9.10.2023 (Maria Merz)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    Bahnhof Burgdorf (BE), 1.7.2023 (Muriel Bendel)

    Olten Hammer (SO), 18.10.2022 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Alle Stängelblätter wechselständig.
    • Blätter sehr schmal, am Grund in einen kurzen Stiel verschmälert, in der Blattmitte mit ± parallelen Rändern; zumindest auf der Oberseite mit kurzen, anliegenden Haaren (Lupe!), etwas grau erscheinend, auf beiden Seiten gleichfarbig, ganzrandig oder mit unregelmässigen stumpfen Zähnen.

    Olten Hammer (SO), 29.5.2023 (Muriel Bendel)

    Olten Hammer (SO), 29.5.2023 (Muriel Bendel)

    Blatt angedrückt behaart. Olten Hammer (SO), 29.5.2023 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf kiesigen oder sandigen, offenen, kalkreichen Böden, meist in der kollinen bis montanen Lage; Kiesflächen in Auengebieten, Ruderalflächen.

Verbreitung

Mittel- und südeuropäisch, im Osten bis zum Kaukasus.
POWO

Weiterführende Literatur

... zu Epilobium fleischeri und E. dodonaei

Theurillat, J.-P. 1979: Étude biosystématique d'Epilobium dodonaei Vill. et d'E. fleischeri Hochst. (Onagraceae). Bulletin de la Société Neuchâteloise des Sciences Naturelles. 102: 105–128
https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=bsn-002:1979:102::225#121

Mögliche Verwechslung

Fleischers Weidenröschen (Epilobium fleischeri) wächst v.a. in der subalpinen und alpinen Lage und zeichnet sich durch niederliegend und bogig aufsteigende, 30(–40) cm hohe Sprosse aus; die Blätter sind kahl und grün, ihre grösste Blattbreite befindet sich nahe am Grund; der dickliche Griffel ist meist kürzer als die Staubblätter. 

Das aus Südafrika stammende Schmalblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens) sieht vegetativ dem Rosmarin-Weidenröschen (Epilobium dodonaei) ähnlich, unterscheidet sich aber durch die am Grund breit sitzenden bis halb Stängel umfassenden Blätter und den auch im oberen Teil kahlen oder nur mit sehr wenigen kurzen Haaren besetzten Stängel. 

Autor*in: Muriel Bendel, Maria Merz
Stand: 22. November 2023

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Wie funktioniert das?

Bei den Epilobium dodonaei-Fruchtständen finde ich es sehr hübsch, wie sich die “Seitenwände” (gibt es da einen Fachbegriff?) der leeren Kapseln fast kreisrund einrollen. (Foto 1). Nun habe ich beobachtet, das sie sich bei Regen wieder strecken (Foto2), aber dann bei Trockenheit von neuem einrollen. Dies ist jetzt schon mehrmals so passiert: einrollen - strecken - einrollen - strecken usw.   Die leeren Kapseln sind ja dürr, also eigentlich tot. Oder eben doch nicht?  Wie funktioniert dieser Mechanismus, ähnlich oder gleich wie bei Föhren- oder Tannenzapfen? Eine Seite dehnt sich aus, die andere zieht sich zusammen, oder beides gleichzeitig?

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