Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blüten vormännlich: Zuerst die Staubbeutel, dann die Narben reifend.
    • Blüten gestielt, büschelig in den Blattwinkeln angeordnet, Blütenstiele mindestens 2-mal so lang wie die Kelchblätter.
    • Aussenkelchblätter 3, breit lanzettlich, vor allem am Rand abstehend bewimpert, am Grund mit dem Kelch verwachsen.
    • Kelchblätter 5, spärlich bis dicht behaart, mit einfachen Haaren, teilweise auch mit Sternhaaren.
    • Kronblätter in der Knospenlage gedreht; rosa, mit dunklen Nerven, 15–20(–25) mm lang, vorne tief ausgerandet, 3–4-mal so lang wie die Kelchblätter.
    • Staubblätter zahlreich, am Grund zu einer den Griffel umschliessenden Röhre («Säule») verwachsen.
    • Fruchtknoten oberständig, Griffel zahlreich.

    Kronblätter in der Knospenlage gedreht. Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

    Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

    Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

    Müntschemier (BE), 12.7.2017 (Muriel Bendel)

    Aussenkelchblätter breit lanzettlich. Bern (BE), 6.11.2022 (Muriel Bendel)

    Kronblätter vorne tief ausgerandet. Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 6.11.2022 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 6.11.2022 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Fruchtstiel mindestens 2-mal so lang wie der Kelch.
    • Vielteilige Spaltfrucht.
    • Teilfrüchte (so viele wie Griffel) einsamig, auf dem Rücken kahl, zur Reifezeit braun, Oberfläche fein grubig.

    Bern, 6.11.2022 (Muriel Bendel)

    Reifende Spaltfrüchte. Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

    Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze zwei- bis mehrjährig, 30–100(–120) cm hoch.
    • Stängel aufsteigend bis aufrecht, fast kahl bis abstehend borstig behaart, Haare einfach. 

    28.7.2016 (francoisealsaker)

    Müntschemier (BE), 12.7.2017 (Muriel Bendel)

    Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter wechselständig, gestielt, mit häutigen, meist bald abfallenden Nebenblättern.
    • Blattspreiten der Stängelblätter ± handförmig gelappt.

    Bern, 6.11.2022 (Muriel Bendel)

    Nebenblätter häutig. Müntschemier (BE), 22.8.2025 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf nährstoffreichen, meist offenen Böden; Wegränder, Ruderalflächen, Ackerränder.

Mögliche Verwechslung

Die Kleine Malve (Malva neglecta) zeichnet sich durch einen niederliegenden, nur wenig aufsteigenden Stängel aus, ihre Blüten sind hellrosa, selten fast weiss, die Kronblätter nur 8–10(–13) mm lang und rund 2-mal (seltener bis zu 3-mal) so lang wie die Kelchblätter, die Früchte sind auf dem Rücken kurz behaart.

Bei der Bisam-Malve (Malva moschata) und der Sigmarswurz (Malva alcea) sind die Blattspreiten der mittleren und oberen Stängelblätter tiefer eingeschnitten (= handförmig geschnitten, nicht nur gelappt) und die Abschitte schmaler, bei der Sigmarswurz (Malva alcea) ist der Stängel v.a. im oberen Teil neben einfachen Haaren auch mit Sternhaaren besetzt.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 5. Dezember 2025

Verbreitung

Europäisch-mediterran-westasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

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Diskussionen der Community

Rostpilz (?) auf Wilder Malve

Gehören die orangen Pusteln auf dem Fruchtstand der Wilden Malve (Malva sylvestris) zum Malvenrost (Puccinia malvacearum), oder besiedelt dieser Rostpilz nur die Blätter? Oder wurden die orangen Strukturen von etwas anderem hervorgerufen?
Bin sehr froh um den kritischen Blick der Pilz-Community :-)
Herzlichen Dank & lieber Gruss
Muriel

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