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Fraxinus excelsior

Gemeine Esche

Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstand (Rispe)seitenständig, an den vorjährigen Trieben erscheinend.
    • Blüten vor den Blättern erscheinend, windbestäubt.
    • Blüten weiblich, männlich oder seltener zwittrig; nicht duftend.
    • Kelch- und Kronblätter fehlend.
    • Staubblätter 2.
    • Griffel 1.

    Sich öffnende Blütenknospe. Olten Hammer (SO), 18.3.2023 (Muriel Bendel)

    St-Blaise (NE), 30.3.2025 (Muriel Bendel)

    St-Blaise (NE), 30.3.2025 (Muriel Bendel)

    Aarberg (BE), 12.4.2015 (Muriel Bendel)

    St-Blaise (NE), 30.3.2025 (Muriel Bendel)

    Faulensee (BE), 15.4.2018 (francoisealsaker)

    St-Blaise (NE), 30.3.2025 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • 1-samige, einseitig geflügelte, lanzettliche, hängende Nüsse.
    • Reife Samen braun, lanzettlich, ca. 15 mm lang, mit schmalen Längsrippen.

    Reifende Früchte. Olten Hammer (SO), 29.5.2024 (Muriel Bendel)

    Reifende Früchte. Holderbank/Egerkingen (SO), 6.9.2015 (francoisealsaker)

    Le Lieu, Lac de Joux (VD), 23.6.2025 (Muriel Bendel)

    Le Lieu, Lac de Joux (VD), 23.6.2025 (Muriel Bendel)

    Letzjährige Früchte. Olten Hammer (SO), 29.5.2024 (Muriel Bendel)

    Gurten (BE), 6.2.2011 (Muriel Bendel)

    Mogelsberg (SG), 19.2.2011 (Muriel Bendel)

    Gurten (BE), 6.2.2011 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 13.1.2012 (Muriel Bendel)

    Geflügelte Nüsse und reife Samen mit schmalen Längsrippen. Oberhofen (BE), 25.12.2024 (Maria Merz)

    Reife, braune Samen. Oberhofen (BE), 25.12.2024 (Maria Merz)

Vegetative Merkmale

Lebensraum

Auf feuchten oder aber trockenen, kalkreichen Böden; Fluss- und Bachufer, wasserzügige Hänge («Wasser-Esche») resp. trockene Hügelkuppen («Kalk-Esche»).

Verbreitung

Europäisch-westasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Weiterführende Literatur

Dörken, V.M. 2015: Fraxinus excelsior – Gewöhnliche Esche (Oleaceae) und das Eschen(trieb)sterben. Jahrb. Bochumer Bot. Ver. 6: 202–210
zobodat.at

Schmidt, O. 2018: Und es gibt sie – Insekten an Esche; Die Esche ist nicht für alle eine schwere Kost. LWF aktuell, 3: 48–49
lwf.bayern.de

Thomas, P.A. 2016: Biological Flora of the British Isles: Fraxinus excelsior. Journal of Ecology 2016, 104, 1158–1209
onlinelibrary.wiley.com

FRAXIGEN. 2005. Ash species in Europe: biological characteristics and practical guidelines for sustainable use. Oxford Forestry Institute, University of Oxford, UK. 128 pp.
researchgate.net

Mögliche Verwechslung

Die Manna-Esche (Fraxinus ornus) besitzt graue bis hellbraune, behaarte Knospenschuppen, weisse Kronblätter, duftende (insektenbestäubte) Blüten und kurz gestielte, im Herbst gelb bis rot verfärbte Blattfiedern.

Der Götterbaum (Ailanthus altissima) und Walnussbaum (Juglans regia) besitzen ebenfalls gefiederte, aber wechselständige Blätter. 

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 7. August 2025

Forum

Diskussionen der Community

Blattverfärbungen bei Corylus avellana

Am 18.05.23 ist mir bei einem Spaziergang auf den Trockenweiden von Vauffelin BE Jura erstmals! diese rötlich-braune Verfärbung zentral in Blättern vom Hasel aufgefallen.

Wahrscheinlich ist dieses Phänomen wohlbekannt,

vielen Dank für eure Hinweise

und mit besten Grüssen

Urs-Peter

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Keine gross geratenen Blütenknospen, sondern "Eschen-Klunker"

Meist hängen sie weit oben, heute waren sie in Griffnähe:
Die harten, braunen bis manchmal fast schwarzen, knotigen Gebilde werden von der Eschengallmilbe (Aceria fraxinivora = cauliflower gall mite, "Blumenkohl-Gallmilbe") verursacht und treten immer mal wieder an den Blüten (manchmal auch an den Früchten) der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) auf. 

Weiterführende Infos zu Aceria fraxinivora auf: Plant Parasites of Europe, bladmineerders.nl
... und zur Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) im Wiki

Und ein kurzer, übersichtlicher Artikel zu “Insekten an Esche" (inkl. Gallmilbe):
Schmidt, O. 2018: Und es gibt sie – Insekten an Esche; Die Esche ist nicht für alle eine schwere Kost. LWF aktuell, 3: 48–49
lwf.bayern.de

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Manna-Esche (Fraxinus ornus) mit Naturverjüngung und "in Ausbreitung"?

Bis vor kurzem war für mich eine "normale" Esche nördlich der Alpen einfach ohne genau hinzuschauen eine Gemeine oder Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior). Nur bei angepflanzten Eschen hab ich entweder genauer (oder auch einfach gar nicht) hingeschaut.

Bis ich diesen Frühling oberhalb von La Neuveville (BE), dann mitten in der Stadt Bern an einer biederen Hecke und kürzlich auf der Hafenmauer von St-Blaise (NE) über kleinere bis grosse Manna-Eschen (Fraxinus ornus) gestolpert bin. Abgesehen von einer grossen Manna-Esche oberhalb von La Neuveville scheinen alle Pflanzen auf Naturverjügung zurückzugehen; in St-Blaise wuchs nur wenige Meter neben der Manna-Esche eine grössere Gemeine Esche, bei La Neuveville waren die Manna-Eschen-Jungpflanzen sogar deutlich häufiger als die Gemeinen Eschen. 

Macht ihr auch solche Beobachtungen betreffend Manna-Eschen? Werden sie tatsächlich häufiger oder gingen sie einfach als gut getarnte Doppelgänger der Gemeinen Esche durch?
Und sind die Bestimmungen der Manna-Eschen überhaupt korrekt oder sehe ich bald Geister?
Das mit Abstand beste Unterscheidungsmerkmal scheint mir die die Farbe der Winterknospen zu sein. Die anderen Merkmale sind zwar gut, aber manchmal stehen sie auch auf wackeligen Füssen. Die Blüten wären natürlich toll, aber meist stehen sie für die Bestimmung nicht zur Verfügung. 

Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)

  • Winterknospen schwarz
  • Fiedern sitzend oder nur kurz gestielt.
  • Fiedern auf der Unterseite kahl oder seltener am Grund und an der Basis des Mittelnervs behaart; Haare weiss, später hellgrau bis hellbraun.
  • Fiedern am Grund symmetrisch oder asymmetrisch.
  • Seitennerven der Fiedern auf der Unterseite deutlich hervortretend.

Manna-Esche (Fraxinus ornus)

  • Winterknospen grau bis hellbraun (ab Sommer jedenfalls → an den jungen Trieben im Frühling sind sie oft dunkel, fast schwarz, und erinnern auf den ersten Blick an Fraxinus excelsior!)
  • Fiedern meist deutlich gestielt.
  • Fiedern auf der Unterseite am Grund und an der Basis des Mittelnervs meist behaart; Haare im Frühling meist weiss, später hellbraun. 
  • Fiedern am Grund meist deutlich asymmetrisch.
  • Seitennerven der Fiedern auf der Unterseite nur undeutlich hervortretend.

Eine detaillierte Beschreibung der Manna-Esche inkl. Vergleich mit der Gemeinen Esche findet sich beispielsweise in dieser Publikation:
Wallmann, T., & Stingl, R. 2011: Die Blumen-Esche Fraxinus ornus am nördlichen Alpenostrand. Neilreichia 6: 183–296
zobodat.at

Unten mit Absicht etwas viele Fotos der drei Fundorte, um die Merkmale und die Variabilität zu zeigen. 

Bin gespannt auf eure Erfahrungen was Eschen nördlich und südlich der Alpen in der CH angeht!
Lieber Gruss, Muriel

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Welche Bäume auf historischen Bildern?

Auf der Suche nach Bildern von geschneitelten Bäumen wurde ich im Bildarchiv der Fotostiftung Schweiz potenziell fündig. Was meint ihr zu meinen Bestimmungen? Gibt es allenfalls noch andere Erklärungen als Schneitelung für die eigenartige Aufastung dieser Bäume?

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