Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Körbchen in einer doldenartigen Rispe angeordnet.
    • Körbchen kugelig, gestielt → Stiel meist deutlich länger als das Körbchen, ≥ 3 cm lang.
    • Körbchen ± kahl, im Durchmesser 2,5–4 cm (mit den Stacheln messen).
    • Hüllblätter an der Spitze hakenförmig gebogen. 

    Längebühlwald (BE), 18.8.2023 (Muriel Bendel)

    Längebühlwald (BE), 18.8.2023 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Körbchen zur Fruchtreife oben ± offen → Hüllblätter die reifen Früchte nicht verdeckend.
    • Reife Früchte braun, ca. 8 mm lang; Pappus kurz, hellbraun, bald abfallend.

    Längebühlwald (BE), 18.8.2023 (Muriel Bendel)

    Körbchen deutlich gestielt. Bremgartenwald (BE), 10.4.2016 (Muriel Bendel)

    Körbchen in einer doldenartigen Rispe angeordnet. Bremgartenwald (BE), 10.4.2016 (Muriel Bendel)

    Körbchen zur Fruchtreife oben ± offen. Bern (BE), 4.11.2025 (Muriel Bendel)

    Pappus hellbraun, bald abfallend. Bern (BE), 4.11.2025 (Muriel Bendel)

    Reife Früchte. Bern (BE), 4.11.2025 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze meist zweijährig, nach der Fruchtreife absterbend; mit wenig Milchsaft, meist bis 180 cm hoch, teilweise auch höher. 
    • Stängel zerstreut spinnwebig behaart, gerippt, meist rot gestreift.

    Längebühlwald (BE), 18.8.2023 (Muriel Bendel)

    Stängel meist rot gestreift. Längebühlwald (BE), 18.8.2023 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter gestielt.
    • Blattstiel rinnig.

    Längebühlwald (BE), 18.8.2023 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf nährstoffreichen Böden; Ruderalfluren, Wegränder.

Verbreitung

Eurasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

Die Kleine Klette (Arctium minus) zeichnet sich durch sitzende oder nur kurz gestielte, kleinere (Durchmesser ca. 2 cm), zerstreut spinnwebig behaarte Körbchen aus. 

Ebenfalls grosse Körbchen besitzt die Hain-Klette (Arctium nemorosum), ihre Körbchen sind aber sitzend oder kurz gestielt, die Äste ausgebreitet und an der Spitze überhängend. 

Die Filzige Klette (Arctium tomentosum) hat dicht spinnwebig behaarte, lang gestielte Körbchen.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 7. November 2025

Forum

Diskussionen der Community

Kletten / Arctium

Ich kämpfe immer wieder mit Kletten. Ich nehme an, die folgenden Bilder (alle von der gleichen Pflanze) stammen von einer Arctium lappa, bin aber nicht sicher:
Einzelne Köpfchen sind lang gestielt, andere ährig sitzend.
Einzelne Köpfchen sind ganz grün, andere teilweise rot.
Aus der Höhlung des Stiels eines Grundblattes fliesst weisser Milchsaft und das Blatt ist unterseitig filzig behaart.

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Kletten-Durchblick wo keiner sein sollte

Bei der Grossen Klette (Arctium lappa) sollte der Blattstiel mit Mark gefüllt sein, bei der Kleinen Klette (Arctium minus) hohl.

Eine Kleine Klette bei Gampelen hat sich brav an diese Durchsage gehalten – die Blattstiele der grundständigen Blätter waren deutlich hohl, von A–Z (Fotos unten).
Die Grossen Kletten im Bremgartenwald bei Bern sehen es aber offensichtlich anders: Alle grundständigen Blätter, welche ich geschnipselt hab, waren hohl, die meisten auch am Grund, nicht nur in der oberen Hälfte. Die Artbestimmung scheint mir belastbar zu sein, die Körbe sind lang gestielt (meist deutlich > 3 cm), die Zweige nicht bogig hängend, die Köpfe "normal" aber nicht sehr gross.

Die Gattung ist bekannt für Hybriden; in der Exkursionsflora für Österreich steht bei Arctium "Hybriden sind nicht selten!", die Flora der Schweiz meint "Bastarde sind zwischen allen Arten möglich und treten nicht selten auf, wo 2 Arten zusammen vorkommen (...). Sie sind wahrscheinlich fertil und treten verschleppt auch ohne Eltern auf."
Aber nur weil ich die Pflanzen nicht bestimmen kann oder nicht alle Merkmale passen heisst das nicht sofort, dass ich lauter Hybriden vor mir habe.

Also sind bei der Grossen Klette (Arctium lappa) entweder die Literaturangaben zu den Blattstielen nicht korrekt (wohl kaum), oder die Blattstiele sind jung markig, werden aber mit der Zeit hohl. Womit das Merkmal zumindest in dieser Jahreszeit Anfang November nicht zu brauchen ist.
Wie seht ihr das? Schaut ihr die Blattstiele der Kletten überhaupt an, oder taugt dieses Merkmal auch unabhängig von der Jahreszeit nicht viel?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen!

Lieber Gruss, Muriel

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