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Polystichum lonchitis

Polystic en lance

(Grindelwald (BE), 5.8.2019; francoisealsaker)

Morphologie

Generative Merkmale

  • Sori

    • Sori meist in 2 Reihen angeordnet.
    • Schleier rund, in der Mitte angewachsen (= schildförmig).

    Sori in zwei Reihen angeordnet. Kandersteg (BE), 25.6.2020 (francoisealsaker)

    30.9.2021 (Muriel Bendel)

    Reife Sporangien. 2.8.2018 (francoisealsaker)

  • Prothallien

    Kandersteg (BE), 27.2.2020 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 27.2.2020 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 11.2.2023 (francoisealsaker)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform

    • Pflanze ausdauernd, in Rosetten wachsend.

    Sunnbüel (BE), 4.8.2018 (francoisealsaker)

    Sunnbüel (BE), 4.8.2018 (francoisealsaker)

    23.5.2019 (francoisealsaker)

    29.6.2018 (francoisealsaker)

    Gasterntal (BE), 18.7.2019 (francoisealsaker)

    Grindelwald (BE), 5.8.2019 (francoisealsaker)

    Sunnbüel (BE), 13.8.2019 (francoisealsaker)

    Sunnbüel (BE), 13.8.2019 (francoisealsaker)

    Sunnbüel (BE), 11.10.2019 (francoisealsaker)

    Sunnbüel (BE), 22.7.2021 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 28.9.2021 (francoisealsaker)

  • Blätter

    • Blätter 15–50 cm lang, selten länger; kurz gestielt.
    • Blattspreite einfach gefiedert, schmal lanzettlich; dunkelgrün, kahl, wintergrün, Oberseite glänzend. 
    • Rand der Fiedern gezähnt, Zähne mit aufgesetzten Grannenspitzen; am Grund deutlich asymmetrisch («Daumen hoch»).
    • Junge Blätter im Frühling kurz vor dem Entrollen nach aussen gebogen.

    Fiedern asymmetrisch, Rand gesägt. 14.7.2018 (francoisealsaker)

    Blattunterseite mit reifen Sporangien. 26.7.2018 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 18.3.2017 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 18.3.2017 (francoisealsaker)

    Spreite schmal lanzettlich, einfach gefiedert. 26.7.2018 (francoisealsaker)

    Kandersteg (BE), 3.10.2019 (francoisealsaker)

    Junge, sich entrollende Blätter. Binntal (VS), 5.6.2016 (Muriel Bendel)

    Junge, sich entrollende Blätter. Chrindi Stockhorn (BE), 13.6.2024 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf steinigen, flachgründigen, meist kalkreichen Böden, meist in subalpinen Lagen, selten auf tiefer oder höher gelegenen Standorten vorkommend; steinige Wälder, Geröllhalden.

Mögliche Verwechslung

Ausgewachsene Blätter der anderen Schildfarn-(Polystichum)Arten besitzen doppelt gefiederte Blattspreiten. 

Vorsicht bei jungen Pflanzen des Gelappten Schildfarns (Polystichum aculeatum), die erst einfach gefiederte Blattspreiten aufweisen – und bei P. ×illyricum, der Hybride des Lanzenfarns (Polystichum lonchitis) mit dem Gelappten Schildfarn (Polystichum aculeatum) → bei Verdacht auf eine Hybride die Sporen kontrollieren.

Der Rippenfarn (Blechnum spicant / Struthiopteris spicant) hat schmal lanzettliche, fiederschnittige Blattspreiten mit schmalen, symmetrischen, ganzrandigen Abschnitten. 

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 23. April 2024

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Diskussionen der Community

Farnpirsch im Berner Oberland

Eine Mischung aus Info Flora Missionen, Flora-Patenschaften des Kantons Bern und frisch-von-der-Leber-weg-Blüemele führte vor zwei Tagen zwischen Kandersteg, Sunnbüel und Gasterntal zu unzähligen wunderbaren Beobachtungen. 

Im Zentrum der Expedition standen die Farne: Nicht jede Schatzsuche verlief erfolgreich (Woodsia alpina beispielsweise blieb trotz Hoch- und Runterkraxeln auf Silikatblockschutthalden unauffindbar) – aber bei einigen Angaben war unsere Suche von Erfolg gekrönt. 

Der klare Star des Tages: Der Zierliche Wimperfarn (Woodsia pulchella).
Diese Art wächst im abgesuchten Gebiet nicht nur in halbschattigen Kalkfelsritzen, sondern auch auf moosigen, schattigeren Standorten.
Für die Bestimmung wichtig: Der Schleier ist in haarförmige Fransen aufgelöst; der fast bis zum Grund grüne Blattstiel besitzt über dem Grund eine kleine, knotige Verdickung (Sollbruchstelle), die kaum sichtbar, aber beim vorsichtigen Drüberstreichen spürbar ist. Und die Wedel sind mehr oder weniger dicht mit Drüsenhaaren besetzt. 

Grösste Verwechslungsgefahr: Der Verwandlungskünstler namens Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis aggr.), der manchmal deutlich anders als Woodsia pulchella ausschaut, manchmal aber auch verblüffend ähnlich. 

Unten ein paar Fotos des unauffälligen Stars, des Doppelgängers Cystopteris fragilis aggr. – und von weiteren Farnpflanzen, die den Wegrand säumten: 

  • Grünstieliger Streifenfarn (Asplenium viride): Blattspindel von A-Z grün, v.a. auf kalkreichen Böden wachsend.

  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris): Blattspreite breit 3-eckig, kahl; auf kalkarmen Böden wachsend.

  • Ruprechtsfarn (Gymnocarpium robertianum): Blattspreite breit 3-eckig, drüsig (am einfachsten die Blattspindel kontrollieren); auf kalkreichen Böden wachsend.

  • Berg-Blasenfarn (Cystopteris montana): Blattspreite breit 3-eckig, 3- bis 4-fach gefiedert; auf den ersten Blick an einen sehr fein gefiederten Gymnocarpium erinnernd. 

  • Gelappter Schildfarn (Polystichum aculeatum): Meist in schattigen Lagen wachsend - hier mitten in einer Geröllhalde. Blattspreite wintergrün, ledrig, nach unten allmählich verschmälert, doppelt gefiedert → innerstes, zur Blattspitze gerichtetes Fiederchen deutlich vergrössert.

  • Lanzenfarn (Polystichum lonchitis): Blattspreite einfach gefiedert, Fiedern asymmetrisch, Sori auf jeder Fieder in 2 Reihen angeordnet.

  • Bunter Schachtelhalm (Equisetum variegatum): Zähne der Blattscheiden mit einem deutlichen, breiten weissen Rand.

  • Dorniger Moosfarn (Selaginella selaginoides): Pflanzen unverzweigt, nur wenige cm hoch; Sporangien in den Blattwinkeln der oberen Sprossabschnitten: oben Mikrosporangien, unten Megasporangien (heterospor).

  • Wald-Bärlapp (Lycopodium annotinum = Spinulum annotinum): mit Ausläufern und endständigen Sporangienähren, Sprosse gegliedert ("Jahrestriebe" bildend).

  • Tannenbärlapp (Huperzia selago): Sprosse 2- bis 4-mal gabelig verzweigt, in Büscheln wachsend (ohne Ausläufer), mit Brutknospen; Sporangien alle gleich (isospor), in den Blattwinkeln der oberen Sprossabschnitte (nicht in endständigen Sporangienähren).

  • Natürlich kein echter Doppelgänger - aber manchmal kann die Schnee-Heide (Erica carnea) von Weitem aussehen wie ein locker wachsennder Huperzia selago...
    Die quirlständigen Blätter der Schnee-Heide (Erica carnea) sind sehr kurz gestielt, der Blattstiel liegt dem Stängel an. 

  • Nordischer Streifenfarn (Asplenium septentrionale): Blattspreite etwas grasartig aussehend, an der Spitze unregelmässig gabelig in 2 bis 5 sehr schmale Abschnitte geteilt; auf sauren Böden wachsend.

  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare): Blattspreite fiederschnittig, 3,5–5-mal so lang wie breit.
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