Fettreiches Samenanhängsel, das v.a. Ameisen anlockt, welche die Samen ausbreiten.
→ Ausführlicher Artikel auf wikipedia.org
Élaïosome
Fettreiches Samenanhängsel, das v.a. Ameisen anlockt, welche die Samen ausbreiten.
→ Ausführlicher Artikel auf wikipedia.org
Mayer, V. 2009: Tragedienste gegen Nahrung: Ameisen als Frucht- und Samenverbreiter. Kataloge der oberösterreichischen Landesmuseen Neue Serie 85: 107–118
zobodat.at
Türke, M. et al. 2012. Are Gastropods, Rather than Ants, Important Dispersers of Seeds of Myrmecochorous Forest Herbs? The American Naturalist, Vol. 179, No. 1, 124–131
https://dx.doi.org/10.1086/663195
Türke, M. et al. 2010. Seed consumption and dispersal of ant-dispersed plants by slugs. Oecologia, 163:681–693
https://dx.doi.org/10.1007/s00442-010-1612-6
Die Perlgräser (Melica) setzen bei der Ausbreitung ihrer Samen auf Ameisen. Als "Lohn" für den Transport bieten die Perlgräser kleine, weissliche, schmackhafte Häppchen an, die sog. Elaiosome.
Das Elaiosom entspricht jeweils der obersten sterilen Blüte im Ährchen.
Infos im Wiki
Nickendes Perlgras (Melica nutans)
Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
Wow, was für Fotos von Ameisen “at work” bei der Verbreitung von Centaurea montana Früchten :-)
http://myrmecochorie.free.fr/Exemples/26A7AD10-8888-492D-B100-739C6B14309A.html
Mein Favorit: eine Ameise (Lasius niger) “im Flug” mit einer Achäne von Centaurea montana.
Das Ziel war simpel: Die reifen Früchte der Kornblumen (Centaurea cyanus) auf meinem Balkon fotografieren, bevor sie rauskullern und eine Etage tiefer bei der Nachbarschaft in den Garten fallen.
Beim Fotoshooting waren aber nicht nur die reifen Früchte (inkl. Elaiosom) parat, sondern auch ein kleiner, fast durchsichtiger Winzling, der schnurstraks zwischen den Früchten übers Papier spazierte. Der Winzling war schnell unterwegs, aber die Kamera noch ein wenig schneller – das Fotoresultat unten.
Ich tippe beim fast durchsichtigen 6-Beiner auf eine Platanen-Netzwanze (Corythucha ciliata), die wohl meine Kornblume mit der nächsten Platane verwechselt hat (oder die einfach auf Durchflug war).
Mein erster Blitzgedanke beim Anblick des winzigen weissen Geschöpfs war aber ein botanischer und nicht ein zoologischer: Das sieht ja aus wie der weiss geflügelte Same des Blauglockenbaums (Paulownia tomentosa). Aber vielleicht ist es einfach zu heiss, um schlau denken zu können …
Allen e gueti Sommerwoche mit hoffentlich genügend Schatten!
Auf ein winziges, weissliches «Geschenk» in Form eines Samenanhängsels oder Ölkörperchens (sog. Elaiosom) kommt es an: Samen resp. Früchte mit Elaiosomen werden von Ameisen verbreitet (gewisse auch von Schnecken :-) ) – besitzen die Samen/Früchte keine Anhängsel, zeigen die Ameisen wenig bis kein Interesse.
Die Witwenblumen (Knautia) lassen ihre mit Elaiosomen ausgerüsteten Früchte von Ameisen verbreiten – und die Samen weisen sogar eine höhere Keimungsrate auf, wenn die Ameisen nach getaner Schlepp-Arbeit das Elaiosom abgetrennt haben.
Die auf den ersten Blick sehr ähnlichen Skabiosen (Scabiosa) müssen hingegen ohne Ameisen auskommen – ihre Früchte besitzen keine Elaiosome.
Infos & Literatur im Wiki:
https://www.openflora.ch/de/wiki/knautia-1022.html
Einen tollen Überblick zu Ameisen-verbreiteten Früchten und Samen gibt z.B.
Mayer, V. 2009: Tragedienste gegen Nahrung: Ameisen als Frucht- und Samenverbreiter.
Denisia 25: 107–118
https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0025_0107-0118.pdf