Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstandstiel mit abstehenden, langen Haaren und zahlreichen sitzenden Drüsen. 
    • Blüten sehr kurz gestielt oder fast sitzend, in einer langen Traube (falls sitzend: in einer Ähre) angeordnet; Durchmesser der Blüten 10 mm.
    • Vorblätter (unterhalb der Blüte) 2, meist 5-spaltig.
    • Aussenkelch fehlend. 
    • Kelchblätter 5, breit dreieckig.
    • Kronblätter 5, gelb, vorne meist ausgerandet (nicht abgerundet).
    • Griffel 2.

    Blütenknospe. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Abgeblüht. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Abgeblüht. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Rossinière (VD), 11.8.2011 (wolfgang bischoff)

    Ittigen (BE), 21.7.2021 (francoisealsaker)

  • Früchte

    • Fruchtbecher zuerst grün, zur Reifezeit braun; knapp so hoch wie breit.
    • Fruchtbecher in der vorderen Hälfte gefurcht, behaart; am oberen Rand mit hakig gekrümmten Stacheln. 
    • Unterste Stacheln ± deutlich zum Fruchtbecher herabgeschlagen (nicht nur waagrecht abstehend).

    Fruchtbecher in der vorderen Hälfte gefurcht. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Rossinière (VD), 11.8.2011 (wolfgang bischoff)

    Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Fruchtbecher zur Reifezeit braun. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ausdauernd, deutlich angenehm duftend, 50–140(–160) cm hoch.
    • Stängel mit langen, abstehenden, weissen Haaren und mit zahlreichen sitzenden Drüsen oder sehr kurz gestielten Drüsenhaaren.
  • Blätter

    • Blätter wechselständig, gestielt, mit Nebenblättern.
    • Blattspreite unterbrochen gefiedert → mit abwechselnden grösseren und kleineren Fiedern.
    • Fiedern auf der Unterseite v.a. auf den Nerven zerstreut behaart, mit zahlreichen Drüsen (→ Lupe); Oberseite grün, zerstreut angedrückt behaart.

    Nebenblätter. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

    Fiedern auf der Unterseite mit einfachen Haaren und Drüsen. Root (LU), 11.9.2025 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf feuchten bis wechselfeuchten, meist leicht sauren Böden; Waldränder, spät gemähte Wiesen. 

Europäisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

Der auf relativ trockenen Böden wachsende Kleine Odermennig (Agrimonia eupatoria) zeichnet sich durch spärliche Drüsen aus (→ auf der Fiederunterseite, auf dem Stängel oder Blütenstandsstiel mit der Lupe kontrollieren) und duftet deshalb nur undeutlich, der Fruchtbecher ist mindestens so hoch wie breit und fast bis zum Grund deutlich gefurcht, die untersten Stacheln des Fruchtbechers sind höchstens rechtwinklig abstehend (nicht zum Fruchtbecher herabgeschlagen) und die Kronblätter vorne meist abgerundet (nicht ausgerandet).

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 14. September 2025

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Blinder Passagier (im Socken) oder: Epizoochorie

Diese Frucht hat eine 40°-Wäsche in einem Socken und anschliessende Lagerung im Kleiderschrank tipptopp überstanden; die bestimmungsrelevanten Merkmale sind immer noch zu sehen.
Um welche Art handelt es sich?

Vermutete Herkunft der Frucht: Saumvegetation auf dem Mont Vully (FR).

Klassische Beispiele für Epizoochorie oder Epichorie (= "Anhafter", d.h. die Samen oder Früchte dieser Arten bleiben an vorbeistreifenden Tieren hängen und lassen sich so verbreiten) sind Kletten (Arctium), Kletten-Labkraut (Galium aparine) oder Zweizahn (Bidens).

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