Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Körbchen kugelig, sitzend oder kurz (meist < 3 cm lang) gestielt → Stiel meist deutlich kürzer als das Körbchen.
    • Körbchen zerstreut spinnwebig, später verkahlend; im Durchmesser rund 2 cm.
    • Hüllblätter an der Spitze hakig nach aussen gebogen, die innersten manchmal gerade.

    Noch geschlossenes Körbchen. Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Körbchen zur Fruchtreife oben ± geschlossen → Hüllblätter zusammenneigend und die reifen Früchte verdeckend.
    • Reife Früchte braun, 6–8 mm lang; Pappus kurz, hellbraun, bald abfallend.

    Körbchen kurz gestielt. Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Körbchen zur Fruchtreife oben ± geschlossen. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Reife Früchte 6–8 mm lang. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Reife Früchte. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Pappus hellbraun, bald abfallend. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze meist zweijährig, nach der Fruchtreife absterbend; mit wenig Milchsaft, meist bis 150 cm hoch, selten auch deutlich höher. 
    • Stängel spinnwebig behaart, gerippt, meist rot gestreift.

    Fruchtstand. Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Stängel. Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter gestielt, Blattstiel rinnig.
    • Blattspreite auf der Unterseite weissfilzig; Oberseite grün, ± kahl oder spärlich behaart.
    • Stiel der grundständigen Blätter hohl.

    Grundständiges Blatt. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Blattoberseite. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Blattunterseite. Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Blattstiel hohl. Burgdorf (BE), 3.9.2023 (Muriel Bendel)

    Blattstielquerschnitt (am Grund). Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Blattstielquerschnitt (in der Mitte). Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

    Blattstielquerschnitt (unterhalb der Blattspreite). Gampelen (BE), 28.10.2025 (Muriel Bendel)

Lebensraum

Auf nährstoffreichen Böden; Ruderalfluren, Wegränder.

Verbreitung

Europäisch-westasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

Die Grosse Klette (Arctium lappa) zeichnet sich durch deutlich gestielte, grössere (Durchmesser rund 2,5–4 cm), ± kahle Körbchen aus.

Ebenfalls sitzende oder nur kurz gestielte Körbchen und hohle Blattstiele besitzt die Hain-Klette (Arctium nemorosum), ihre blühenden Körbchen sind aber deutlich grösser (Durchmesser 3–4 cm) und die Äste ausgebreitet und am Ende überhängend. 

Die Filzige Klette (Arctium tomentosum) besitzt dicht spinnwebig behaarte, lang gestielte Körbchen.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 7. November 2025

Forum

Diskussionen der Community

Kletten-Durchblick wo keiner sein sollte

Bei der Grossen Klette (Arctium lappa) sollte der Blattstiel mit Mark gefüllt sein, bei der Kleinen Klette (Arctium minus) hohl.

Eine Kleine Klette bei Gampelen hat sich brav an diese Durchsage gehalten – die Blattstiele der grundständigen Blätter waren deutlich hohl, von A–Z (Fotos unten).
Die Grossen Kletten im Bremgartenwald bei Bern sehen es aber offensichtlich anders: Alle grundständigen Blätter, welche ich geschnipselt hab, waren hohl, die meisten auch am Grund, nicht nur in der oberen Hälfte. Die Artbestimmung scheint mir belastbar zu sein, die Körbe sind lang gestielt (meist deutlich > 3 cm), die Zweige nicht bogig hängend, die Köpfe "normal" aber nicht sehr gross.

Die Gattung ist bekannt für Hybriden; in der Exkursionsflora für Österreich steht bei Arctium "Hybriden sind nicht selten!", die Flora der Schweiz meint "Bastarde sind zwischen allen Arten möglich und treten nicht selten auf, wo 2 Arten zusammen vorkommen (...). Sie sind wahrscheinlich fertil und treten verschleppt auch ohne Eltern auf."
Aber nur weil ich die Pflanzen nicht bestimmen kann oder nicht alle Merkmale passen heisst das nicht sofort, dass ich lauter Hybriden vor mir habe.

Also sind bei der Grossen Klette (Arctium lappa) entweder die Literaturangaben zu den Blattstielen nicht korrekt (wohl kaum), oder die Blattstiele sind jung markig, werden aber mit der Zeit hohl. Womit das Merkmal zumindest in dieser Jahreszeit Anfang November nicht zu brauchen ist.
Wie seht ihr das? Schaut ihr die Blattstiele der Kletten überhaupt an, oder taugt dieses Merkmal auch unabhängig von der Jahreszeit nicht viel?

Bin gespannt auf eure Erfahrungen!

Lieber Gruss, Muriel

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