Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blüten meist zu 3–7 doldenartig angeordnet.
    • Blütenknospen nickend.
    • Stiel des Blütenstandes am Grunde knotig verdickt.
    • Kelchblätter 5, grün, zerstreut abstehend behaart.
    • Kronblätter 5, hellgelb, in der Knospenlage gedreht.
    • Staubblätter 10.
    • Griffel 5.

    Bern (BE), 14.7.2025 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 27.7.2023 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Schosshaldenwald, Bern (BE), 28.6.2024 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

  • Früchte

    • Kapseln aufrecht, 5-fächerig, 7–12 mm lang, abstehend behaart bis fast kahl, Haare ± gleich lang (ohne kurze abwärts gerichtete Haare).
    • Kapsel zur Reifezeit entlang der Seitennähte aufspringend und die Samen herausschleudernd.
    • Reife Samen eiförmig, braun, mit deutlichen Querrippen, 1,2–1,4 mm lang.
    • Arillus (Samenmantel) etwas grösser als die Samen, weiss, wurmförmig → Schleudervorrichtung für die reifen Samen.

    Bern (BE), 14.7.2025 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 27.7.2023 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Bern (BE), 14.7.2025 (Muriel Bendel)

    Schosshaldenwald, Bern (BE), 28.6.2024 (Muriel Bendel)

    Reife Kapseln. Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Schosshaldenwald, Bern (BE), 28.6.2024 (Muriel Bendel)

    Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Reife Samen braun; Arillus weiss, wurmförmig. . Hub b. Krauchthal (BE), 11.8.2025 (Muriel Bendel)

    Reife Samen braun, mit Querrippen. Oberhofen (BE), 21.1.2025 (Maria Merz & Blumenwanderer)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze einjährig bis wenigjährig. 
    • Stängel aufrecht, abstehend behaart bis fast kahl. 

    Schosshaldenwald, Bern (BE), 28.6.2024 (Muriel Bendel)

  • Blätter

    • Blätter wechselständig, manchmal gegenständig; gestielt, grün; ohne Nebenblätter.
    • Blattspreite 3-zählig, Fiedern vorne ausgerandet.

    Bern (BE), 14.7.2025 (Muriel Bendel)

Verbreitung

Ursprünglich nordamerikanisch-ostasiatisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Mögliche Verwechslung

Beim Dillenius’ Sauerklee (Oxalis dillenii) ist der Stiel des Blütenstandes am Grund nicht knotig verdickt, die Kapseln sind kurz und anliegend behaart und die Querrippen auf den reifen, braunen Samen besitzen weissliche Linien.


Der Gehörnte Sauerklee (Oxalis corniculata) zeichnet sich durch kriechende Triebe (nur die Blühtriebe sind aufsteigend) und mit dem Blattstiel verwachsene (deshalb an Öhrchen erinnernde) Nebenblätter aus, die Kapseln besitzen kurze, anliegende Haare (und manchmal zusätzlich längere, abstehende Haare), die Kronblätter sind dunkelgelb und am Grund oft rötlich, die Blätter sind meist rotviolett überlaufen.

Autor*in: Muriel Bendel
Stand: 12. August 2025

Forum

Diskussionen der Community

Gehörnter Sauerklee (Oxalis corniculata): Ausgeklügelter Samen-Schleuder-Mechanismus

Dass die reifen Kapseln des Gehörnten Sauerklees (Oxalis corniculata) ihre Samen mit Wucht wegschleudern, habe ich heute zufällig gelernt: Beim Fotografieren kam ich einer Kapsel zu nah – und schon flogen die braunen Samen in alle Himmelsrichtungen. Also gab’s kurzerhand Fotos von Früchten, Samen und diesen seltsam wurmförmigen, weissen Gebilden, die ich als Elaiosomen interpretierte – also als „Ameisenhäppchen“ resp. als Belohnung für die Sechsbeiner, welche die Samen abtransportieren und so für die Ausbreitung sorgen. 

Der Rothmaler nennt beim Gehörnten Sauerklee (Oxalis corniculata) neben der Selbstausbreitung (SeA) auch die Ameisenausbreitung (AmA) – allerdings wird das vermeintliche Elaiosom in der Literatur meist als Arillus (Samenmantel) bezeichnet. Dieser spielt offenbar eine zentrale Rolle beim Schleudermechanismus und ist gut untersucht.
Auf nature.com findet sich dazu beispielsweise eine detaillierte Studie: Shanpeng Li et al. (2020), Seed ejection mechanism in an Oxalis species, Scientific Reports, Nature Research.
https://doi.org/10.1038/s41598-020-65885-2 (Open Access)

Und auf YouTube gibt es witzige Filmaufnahmen reifer, aufplatzender Oxalis-Kapseln – zum Beispiel, wenn man nach „woodsorrel explosion slow motion“ sucht.

Ob Ameisen bei Oxalis corniculata dennoch eine Rolle spielen, hab ich nicht rausgefunden. In dieser Übersicht zu Ameisen-ausgebreiteten Pflanzenarten wird Oxalis zumindest nicht aufgeführt – weiss jemand Näheres dazu?

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