Morphologie

Generative Merkmale

  • Blüten

    • Blütenstandsachse, Körbchenstiele und Tragblätter der Körbchen kahl.
    • Körbchen in einer verzweigten, beim Aufblühen zuerst schlanken, später doldenähnlichen Rispe angeordnet. 
    • Hüllblätter schmal lanzettlich, kahl; grün, oft violett überlaufen.
    • Zungenblüten lilablau bzw. blau bis lila, am Grund heller; vorne 5-zipflig.

    Blütenknospen. Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    2.8.2018 (Paul Hürlimann)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 19.7.2021 (Blumenwanderer)

    Gsteig (BE), 19.7.2021 (Blumenwanderer)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

  • Früchte

    • Reife Früchte (Achänen) braun, breit lanzettlich, abgeflacht, kahl, mit Längsrippen; Schnabel nicht vorhanden oder sehr kurz und breit.
    • Pappus weiss, rau (nicht gefiedert).

    Le Sépey (VD), 3.8.2017 (Muriel Bendel)

    Reife Früchte abgeflacht, braun, mit Längsrippen (Pappus entfernt). 25.12.2024 (Maria Merz)

Vegetative Merkmale

  • Wuchsform, Stängel

    • Pflanze ausdauernd, mit Milchsaft; mit kurzem, nicht weit kriechendem Rhizom; bis zu 120(–130) cm hoch.
    • Stängel kahl, aufrecht; grün, oft etwas glauk, schwach gerillt. 

    Grandvillard (FR), 17.7.2017 (Hepi)

  • Blätter

    • Blätter wechselständig, kahl, etwas glauk, die untersten Blätter mit einem geflügelten Stiel; die oberen sitzend, mit runden bis ± spitzen Zipfeln den Stängel umfassend.
    • Blattspreite der unteren und mittleren Blätter fiederschnittig, mit einem grossen, dreieckigen bis pfeilförmigen Endabschnitt, mittlere Stängelblätter mit 2–4 Paar Seitenabschnitten; Mittelrippe geflügelt, am Grund manchmal rot; Rand unregelmässig gezähnt; oberste Blattspreiten lanzettlich, ungeteilt.

    Oberes Stängelblatt, am Grund breit stängelumfassend. Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

    Grandvillard (FR), 7.7.2017 (Hepi)

    Boltigen (BE), 30.6.2017 (Blumenwanderer)

  • Geruch

    Die oberirdischen Teile, allen voran der Stängel, besitzen einen typischen, leicht aufdringlichen Geruch, der von den meisten Menschen wohl als etwas unangenehm empfunden wird und nach der Blüte abklingt. Um den Geruch zu testen, reicht es, vorsichtig über den Stängel zu streichen; es muss kein Blatt zerrieben werden. 

Lebensraum

Auf nährstoffreichen, meist kalkarmen, mässig feuchten bis feuchten Böden; Wälder, Hochstaudenfluren. 

Verbreitung

Europäisch.

Verbreitungskarte auf POWO.

Artname

Die Art wurde von Carl von Linné nach dem französischen Geistlichen, Botaniker und Reisenden Charles Plumier (1646–1704) benannt, damals aber einer anderen Gattung zugeordnet (Sonchus plumieri L.).

Mögliche Verwechslung

Sowohl der Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina)als auch der neophytische Grossblättrige Milchlattich (Cicerbita macrophylla) sind im oberen Teil dicht drüsenhaarig; beim Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) besitzen die mittleren Stängelblätter 2–3 Paar Seitenabschnitte, beim Grossblättrigen Milchlattich (Cicerbita macrophylla) sind die Spreiten der unteren Blätter ungeteilt oder weisen höchstens einen kleinen Seitenabschnitt auf.

Autor*in: Blumenwanderer, Muriel Bendel
Stand: 24. Februar 2025

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Diskussionen der Community

Cicerbita-Rätsel 2/2 :)

Foto1: 10.7.2020 Villars-sur-Ollon

Weitere Fotos: 7.7.2017 Grandvillard

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Flora des französischen Massif Central

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